60
in Leinen mit einem Blumenwerk, wie es dem Beginne des XV111.
Jahrh. angehört. Bührt aus einer adligen Familie am Ober
rheine her.
451. Wirkerei in Silberfäden (deutelte sur un reseau en argent
brode). Der Fond dieser Stickerei ist aus Silberfäden geklöppelt. Auf
diesem reseau ist das gestickte Blumenwerk applicirt, eine Technik,
wie sie zur Zeit Louis XV. an Hofkostüms häufiger in Anwendung kam.
452. Vielfarbige gewirkte Borde von Seide. Dieselbe ist nicht
mit der Nadel gestickt, sondern au fuseau gearbeitet. Beginn
des XV111. Jahrh.
453. Spitze in Goldfäden (galon d'or). Der Technik nach stimmt
dieser Besatz mit der geklöppelten Borde der vorhergehenden
Nummer überein. Diese galons in Goldfäden h jour gewirkt,
wurden seit dem Beginn des XVI. Jahrh. zur Garnirung von Gala-
Kostüms häufig verwandt.
454. Interessant gewirkter Gold-Galon. Diese Goldspitze ehemals
benutzt als Garnirung eines velurn calicis lässt in ihrer Technik
und Musterung erkennen, dass dieselbe von flandrischen Borden-
wirkern des XVII. Jahrh. herstammt.
455. In Goldfäden h jour gewirkte Tresse, wie sie seit Beginn
des XV111. Jahrh. zur Garnirung von reich gestickten Oberge
wändern in Gebrauch war.
456. Spitze in Goldfäden geklöppelt, als Besatz einer bursa
calicis, herrührend von den Industriellen Lyon’s aus dem Beginne
des XV111. Jahrh.
457. Zwei Muster von goldgewirkten Borden (faites au coussin)
als Besatz von liturgischen Ornaten, herrührend aus dem Beginn
des XV111. Jahrh.
458. Theil einer Spitze in Goldfäden zur Garnirung eines
Kelchtuches aus dem Schlüsse des XVII. Jahrh. Auf dem Kissen
geklöppelt von flandrischen Bordenwirkern.