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145 und 146. ZWEI STEHENDE ENGEL
[Gegenstücke]
Wandstatuetten aus Lindenholz, innen ausgehöhlt. Die
alte Fassung ist stellenweise abgesprungen. Höhe 44 cm.
Die fehlenden Arme trugen möglicherweise Musik
instrumente. Die Nasenspitze von Nr. 145 ergänzt; in
der Fußgegend einige Fehlstellen, Bruch- und Wurm
schäden. — Krems a. d. Donau, Sammlung Kommerzial
rat Josef Oser.
Oberösterreichisch unter alpenländischem Einfluß,
1480—1490.
Die aus dem Klarissinnenkloster zu Dürnstein stammenden Skulpturen
finden ihre nächsten Gefährten in einigen Engelknaben des vielum
strittenen Kefermarkter Altars, die in den Nischenwänden des Schreines
verborgen Und zum Teil von untergeordneten Gehilfenhänden aus
geführt sind. Übereinstimmungen im Kopftypus und gewisse Besonder
heiten der Faltengebung zeugen für eine unmittelbare Abhängigkeit
von den genannten Werkstattarbeiten: man vergleiche daraufhin z. B.
die Abb. 9 (Wolfgangnische), 18 (Petrusnische) und 30 (Ecke rechts
oben) in der Veröffentlichung H. Ubells, Kunst und KunsthandwerkXVI
(1913), H. 1. Ein artverwandtes, etwas späteres Stück in Frankfurter
Privatbesitz ist bei G. Swarzenski und O. Schmitt, Meisterwerke der
Bildhauerkunst I, Frankfurt 1921, T. 88 als „süddeutsch um 1500“
abgebildet.
Literatur: Verzeichnis der Sonderausstellung zugunsten der Stadt Krems,
Juni—Juli 1926, Nr. 26 und 27.
147. GOTTVATER
auf Wolken thronend
Vielleicht Teilstück einer Verkündigungsgruppe, könnte
aber auch zu einer Darstellung der Geburt Christi ge
hört haben.
Vollskulptur, die Rückseite leicht abgeflacht. Holz mit