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sonderen mit dem Meister des Hochaltars zu Pinzon in Verbindung
gebracht werden. Auch eine bei Schmitt-Swarzenski, a. a. O., Fig. 1 23,
abgebildete, etwas weichere Stephanus-Statue in Frankfurter Privat
besitz ist in diesen Schulzusammenhang einzubeziehen. Abgebildet in
„Die Kunst“, Jahrgang XXVI (1910), Nr. 7, S. 203.
153. MADONNA, DAS JESUSKIND ANBETEND
aus einer Krippendarstellung; das Kind lag auf der
Schleppe des Mantels. Wandfigur, die Rückseite ausge
höhlt. Zirbelkiefernholz in alter, wohlerhaltener Bemalung
und Vergoldung. Höhe 114 cm. Der Daumen der rechten
Hand und Stücke des am Boden liegenden Mantelteiles
sind abgebrochen. — Wien, Sammlung Dr. Albert
Figdor-Walz.
Südtiroler Meister, Bozener Schule um 1500.
Stammt nach dem Sammlungsinventar aus Schloß Saltaus im Passeier
tale. Mit der Madonna des Traminer Altars im Bayrischen Nationai-
museura zu München fast Zug um Zug übereinstimmend, geht das
Wiener Stück auf den Hauptmeister jener fruchtbaren Südtiroler Werk
statt zurück, zu deren oft zusammengestellten Erzeugnissen unter
anderem auch der Altar der Bozener Franziskanerkirche, der Hochaltar
in Heiligenblut sowie zahlreiche verstreute Einzelwerke (Heiligenfigur
im Innsbrucker Ferdinandeum, Krippenfragmente im Bayrischen
Nationalmuseum und in der ehemaligen Sammlung G. Schwarz, Wien
usw.) gehören. Auf Grund der Inschrift des Heiligenbluter Hoch
altars wird die ganze Gruppe trotz des gelegentlichen Einspruches
R. Stiassnys für gewöhnlich mit dem in Bozener Urkunden der Jahre
1517 bis 1531 erwähnten Maler Wolf gang Aslinger verknüpft.
Literatur (Auswahl) : Katalog der Ausstellung von Meisterwerken der
Renaissance^, München 1901, T. 60; M. I. Friedlaender ln der Zeit
schrift für bildende Kunst, N. F., Jahrgang XIII (1901), S. 30, mit
Abbildung: J- Leisching, Figurale Holzplastik, Bd. I, Wien 1908,
T. XII, Nr. 23; K. Atz, Kunstgeschichte von Tirol und Vorarlberg“'^,
Innsbruck 1909, S. 580 mit Fig. 605; H. Semper, Michael und
Friedrich Pacher, Eßlingen 1911, S. 297 mit Fig. 128.