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nach der allgemeinen Formgesinnung wie nach dem Körpergefühl
geradezu wesensverschieden, hat die auch zeitlich später anzusetzende
Sebastians-Statue mit ihnen lediglich die hohe Qualität und die Boden
ständigkeit gemein. Während sich aber der genannten Skulpturenfolge,
deren eingehende Veröffentlichung der Bearbeiter des vorliegenden Kata-
loges seit Jahren vorbereitet, immerhin unmittelbar zugehörige Einzel
stücke, wie zum Beispiel der Herzogenburger Marientod gesellen, wäh
rend ferner namentlich in Steiermark Vorläufer und Nachzügler ihrer
Kunstweise ausfindig zu machen sind und schließlich auch die Ableitung
bestimmter Stilelemente aus süddeutschen (bayrischen und fränkischen)
Kunstkreisen nicht ohne Erfolg versucht werden kann, bleibt die
Sebastiansfigur bis auf weiteres für sich allein.
Literatur (mit Ausnahme der Erwähnungen in Handbüchern sowie in
lokalhistorischen Arbeiten) : W. Suida, Östeneichische Kunstschätze, I,
1919, H. 1, Nr. 3 (mit Abbildung).
158, 159 und 160. CHRISTUS AM ÖLBERG,
DER HEILIGE JAKOBUS UND DER HEILIGE
JOHANNES
Einzelfiguren einer Ölbergs-Gruppe; die Figur des dritten
Jüngers fehlt. Buntglasierte Hafnerkeramik, ohne Formen
freiplastisch gearbeitet. Die flache Rückwand zeigt mehrere
neben- oder übereinanderliegende Hohlräume mit kreis
runden Ausschnitten; die Hände sind in getrennten Stücken
gefertigt, Höhe 100, bezw. je 71cm. Am Gewände Christi
kleinere Fehlstellen; die Glasur ist hie und da abge
sprungen. — Wien, Österreichisches Museum für Kunst
und Industrie.
Oberösterreichisch, 1500—1510.
Vormals in der Kunstkammer des reg. Chorherrenstiftes St. Florian in
Oberösterreich; stammt aus der dem Stifte gehörigen, im Jahre 1509 von
Gregor von Starhemberg gegründeten Filialkirche zu Steinbuch (Pfarre
St. Peter am Wimberg). Die Datierung muß unter allen Umständen
mit den besonderen Voraussetzungen einer handwerksmäßigen Kunst-