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Literatur: Verzeichnis der Sonderausstellung zugunsten des Museums
der Stadt Krems, Juni—Juli 1926, Nr. 33.
164. TOD MARIÄ
Flachrelief. Holz in alter, stellenweise leicht erneuerter
Bemalung und Vergoldung, 58 X 87 cm. — Wien,
Sammlung August Lederer.
Innerösterreichisch (?) unter Salzburger Einfluß, um 1525.
Vormals in der Sammlung G. v. Tschermak, Wien; stammt aus Wolfs
berg in Kärnten. Die Beziehung zu Salzburger Bildwerken ergibt sich
zunächst aus den Gesichtstypen, die etwa als vergröbernde Umbildungen
der im Kreise des „Meisters von Irrsdorf“ anzutreffenden Köpfe an
gesehen werden können. Man vergleiche die von W. Stechow zu
sammengestellten Arbeiten (,,Eine Gruppe Salzburger Reliefs der
Frührenaissance“, Berliner Museen, XLIIl. Jahrgang [1922],
S. 84 ff.) und namentlich die zugehörige „Ausgießung des hl. Geistes“
im Kunsthistorischen Museum zu W^ien (siehe K. Rathe, Ein Relief
aus dem Kreise des ,,Meisters von Irrsdorf , Kunstchronik L\ III
[1923], S. 329/30 mit Abbildung).
Literatur: österreichische Kunsttopographie II: Die Denkmale der
Stadt Wien, XI. bis XXL Bezirk, bearbeitet von H. Tietze, Wien
1908, S. 540 mit Fig. 627.
165. GEBURT CHRISTI
Hochrelief. Lindenholz, mit schöner alter Bemalung und
Vergoldung. 37 x 40 cm. An der linken Hand des
hl. Josef fehlen der Daumen und der kleine Finger. —
Wien, Sammlung Albert Werner.
Oberösterreichisch-bayrisch, 1520—1530.
Stammt aus Gmunden; die malerische Gesamtkomposition und die
Formensprache erinnern an ein Krippenrelief in Frankfurter Privatbesitz
(abgebildet bei Schmitt-Swarzenski, a. a. O., T. 163, als „bayrisch“).
Die abweichende Faltengebung des Mantels Mariä zeigt sich einiger
maßen von der auch auf österreichischem Gebiete weithin verbreiteten
Mode des ,,Parallelfalten“-Stiles beeinflußt.