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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Böhmen, 1. Abtheilung

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Von Hirschberg über Habstein nach Neuschloß erstreckt sich eine beckenartige 
Niederung, welche meist von Teichen und Mooren ausgefüllt ist, in denen seltene Teich 
pflanzen gefunden werden, darunter die sibirische Goldkolbe. Dieses Gebiet mit seinen 
Teichen, Mooren, Basalt- und Klingsteinbergen gehört nicht nur landschaftlich zu den 
reizendsten, sondern auch botanisch zu den reichsten, aber auch zu den am besten durch 
forschten Gegenden Böhmens. Insbesondere wird Hirschberg zu den landschaftlich 
bevorzugtesten Städten Böhmens gerechnet. Den Hauptmarkt für das 70 Gemeinden 
umfassende Grünland bildet Dauba, den Mittelpunkt des Rothlandes bildet die Stadt 
Auscha. Auch Polepp strebt nach einem Hopfenmarkt. Wie die Platte für das Rothland, 
so bildet der Auerschitsch bei Hirschberg die größte Hopfenbaufläche für das Grünland, 
denn die Hirschberger Bürger haben dort über 22.000 Schock Hopsen angebaut. Auch auf 
dem Hasen- und Panzerfelde wächst Hirschberger Grünhopfen. Es gibt in der Welt kaum 
eine schönere Fahrt als mit flinken Rossen auf den guten Wegen durch die üppiggrünen 
Hopfengelände des Grün- und Rothlandes, welche selbst vor den vielgepriesenen Wein- 
geländen manchen Vorzug haben. 
Zu den bemerkenswertheren Höhen des Grün- und Rothlandes gehören noch der 
Geiersberg (434 Meter), der Daubaer Eichberg (395 Meter), der Tachaberg (497 Meter), 
der Kortschnerberg (463 Meter), die Bornay (443 Meter) am Hirschberger Großteich, 
Neuland mit einer zweithürmigen Kirche, der Horidel und der Kremin. Die fruchtbaren 
Ebenen erreichen meist eine Seehöhe von 250 bis 300 Meter, fallen aber zur Elbe stark 
ab und geben dort Raum für die berühmten Weinberge bei Melnik, Liboch, Gastorf. Auch 
die Hochlage der Städte beträgt meist 200 bis 300 Meter. Besonders hoch liegen Bleis 
wedel (362 Meter), Konojed, Auscha und das Pfarrdorf Pablowitz (343 Meter). Zu den 
Burgruinen gehören Altperstein (482 Meter), der groteske Habichtstein, die Helfenburg 
und die Nonburg, welche eine der herrlichsten Aussichten des Leitmeritzer Kreises besitzt, 
endlich die Neuschlösser Burgengruppe: Chudyhradek, Kikelsburg, Rübenau und Zischken- 
schloß. Bewohnt und durch herrliche Lage zum Theil ausgezeichnet sind Neuschloß, 
Neuperstein, Libeschitz, Drum, Sukohrad, Liboch, Schnedowitz, namentlich aber das kaiser 
liche Schloß Ploschkowitz. Von Städten liegen an der Elbe das weinreiche und altberühmte 
Melnik, Wegstädtl und Gastorf. Sehr alt und ehedem sehr wichtig waren Habstein, 
Hohlen, Drum, Bleiswedel, Gräber, Libeschitz. Volkreicher ist Msch eno und Weißw asser, 
welches durch eine Forstschule bekannt ist und auch noch mit Hopfenbau sich besaßt. 
Im Hirschberger Becken liegt außerdem Großteich, welcher einst von Kaiser Karl IV. 
angelegt wurde, noch der Heidemühlteich und bei Habstein der Hirnsnerteich. Viele kleine 
Teiche wollen wir übergehen; viele wurden auch ausgelassen oder bestehen nur als Sumpf 
wiesen weiter.
	        
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