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Volltext: Ueber Decoration von Thonwaaren und Emaillage

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anderes anbringen: Glanzgold, Platinirung u. s. vv., ohne dass man, 
wie bei den weichen Farben, gehötliigt ist, die Farbe durch Weg 
kratzen zu entfernen; ein Verfahren, welches sehr langweilig ist und 
die Vergoldungen auf farbigem Grunde sehr theuer macht. 
Hat man sich nach den vbrhergegangenen Mittheilungen die 
Oxyde und die Flussmittel verschafft, so kann man zur Bereitung 
der Farben selbst übergehen, indem man die Oxyde oder die färben 
den Körper überhaupt mit den Flussmitteln in bestimmten Verhält 
nissen mischt. Bisweilen verfährt man etwas anders. Indem man zwei 
verschiedene Operationen auf einmal ausführt, erspart man /eit und 
Kosten ; bei diesem Vorgänge lassen sich theoretisch immer die Bereitung 
der färbenden Materie und die Mischung mit dem Flussmittel trennen. 
Wenn man beispielsweise in einem Tiegel Minium, Sand, Borax und 
antimonsaures Kali zusammenschmilzt, so entsteht gleichzeitig Neapel 
gelb und ein Flussmittel; während hier diese beiden Körper zugleich 
mit einander dargestellt und gemengt werden, könnte man ebensogut 
beide zuerst für sich bereiten und dann im gehörigen Verhältnisse 
mit einander mischen; die fertige Farbe würde ebenso gut und eben 
so schön ausfallen. Die erste Methode ist ökonomisch und führt 
schnell zum Ziele, die letztere ist langweilig und kostspielig. 
In Bezug auf die gebräuchlichen Fabrikations-Arten lassen sich 
die Farben in drei Gruppen eintheilen: 
1. Farben, welche geschmolzen werden; 
2. Farben, welche nicht geschmolzen werden; 
3. Farben, welche gefrittet werden (Frittefarben). 
A. Die Farben, welche nicht geschmolzen werden, haben ent 
weder, wie die Eisenoxyd- und Chromoxydfarben, schon von vorn 
herein den Farbenton, welchen sie liefern sollen, oder sie vertragen 
diese vorhergehende Schmelzung nicht, ohne sich zu verändern, wie 
die Goldfarben. Die Oxyde werden blos mit dem Flussmittel 
gemengt. 
B. Die Farben, welche geschmolzen werden, enthalten solche 
Oxyde, welche für sich nicht Farben geben, sondern nur im Zustande 
von sälzartigen Verbindungen, sei es in Verbindung mit Kieselsäure, 
wie Kobalt und Kupfer, oder in Verbindung mit Blei, wie das 
Antimon; hieher gehören das Kupfergrün, Kobaltblau, Antimongelb. 
Man mischt das Oxyd mit dem Flussmittel und schmilzt bei der für 
jede Farbe entsprechend gewählten Temperatur, um die gefärbte 
Verbindung zu erhalten. 
C. Die Frittefarben haben von vornherein nicht den verlangten 
Farbenton; das Oxyd besitzt, wie im vorhergehenden Falle nicht die 
Farbe, welche es liefern soll, allein die Schmelztemperatur würde 
dasselbe verändern. Oxyd und Flussmittel werden hier gemengt 
und allmälig so weit erhitzt, dass die zu oberst befindlichen Partieen 
anfangen, weich zu werden. Diese Farben sind die delicatesten.
	        
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