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Volltext: Das österreichische Plakat Werbekunst-Ausstellung des Bundes österreichischer Gebrauchsgraphiker im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie Wien I, Stubenring 5 August - September 1929

die ihre Kunft in die Dienfte der Wirtfehait [teilen, nun auch von der 
Wirtlclmft verlangen, daß fic ihrer Kunft diene. Die moderne Künftler- 
fchaft hat [ich ^ulammenscfchloffcn, hat erkannt, daß iin Zeitalter der 
Orsanifation das Eintjclindividuuin ?u fchwach ilt, um erfolsreich den 
Dafeinskampf ^u beftehen. Und fo fchloffen fich denn auch die Reklame^ 
künftler i;ufammen und bildeten einen Bund, um den bei Künftlern be= 
fremdenden Ausdruck „Organifation ?u vermeiden. 
Diefer Bund wollte nicht Znnftwefen in neuer Form erltehen laffen, wollte 
nicht mittelalterliche AFeifterfchulen fchaffen, in denen die künftlerifchc 
Individualität des Einijelnen geknebelt wird. Wacht lollte gehalten werden 
über die Reinheit der Kunft, über die Lauterkeit der Reklame! 
Nicitt lebten Endes lollte der Bund datju dienen, den infolge feiner 
Künftlernatur in wirtfchaftliclten Fragen unbewanderten Maler vor Aus= 
beutung durch die M/'irtfchaft ^u fchühen, ihm jene Exiften; eu gewähr^ 
leihen, die ein aufrechtes, freies, künftlerifches Schaffen in der Reklame 
ermöglicht. 
Das find die plychologifchen und wirtfehaftlichen Vorauslchungcn, aus 
denen heraus drei rührige Künftler von Rang und Namen, die Ichon 
lange Zeit vor dem Kriege, ebenfo wie einige ihrer Vcrbandkollegcn, auf 
dem Gebiete der Gebrauchsgraphik tätig waren, den „Bund Olterreichi= 
fcher Gebrauchsgraphiker gegründet haben, der durcli die jet^t veranltaltctc 
Ausheilung einen deutlichen Beweis dafür liefert, daß die redlichen Be= 
mühungen und großen Opfer dieler drei modernen Cjcbrauchsgraphikcr 
nicht vergebens waren. In der Gelchichtc der öfterrcichifchcn Rcklamckunit 
ist dem Präfideuten des Verbandes, dem Maler Kurt Libesny, dem 
gefchäftsführCnden Vorhand, Maler Cmitav K ö r n er, lowie dem Kallier 
des Verbandes, A4aler Ernft Ludwig Franke, ein Ehrcnblatt gefichert. Sie 
haben im November 1026 den Verband ins Leben gerufen und in den 
nahezu drei Jahren feines Behändes in ralt- und lelbltlofer Arbeit Erftaun= 
liches geleiftet. Das Anfehen der öfterr. Crebraucitsgraphiker im ln— und 
Auslande hat dank der hervorragenden Arbeiten feiner Mitglieder eine 
gcaclltete Höhe erreicht, bei wiederholten namhaften Wettbewerben und 
in vielen in= und ausländifchen Ausheilungen haben die Alitglicder des 
Bundes öfterrcichilcher Ciebrauchsgraphikcr ihre anerkannte Kunit bewiefen. 
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