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Volltext: Das österreichische Plakat Werbekunst-Ausstellung des Bundes österreichischer Gebrauchsgraphiker im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie Wien I, Stubenring 5 August - September 1929

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Z<^hlreicHe Fragen gibt cs, die nocli ihrer Löfung harren. Inshefondere 
auf juriltifchcm Ocbictc ilt die Gcbrauchsgraphih noch Neuland, liniere 
Gericlrte hatten noclr wenig Gelegenheit/ den Rechtsfragen/ die fich 
im tägliclicn Leben des Rehlamehünftlers ereignen/ Stellung zu nehmen. 
Zweifellos hinkt auch hier die Gefet^gebung hinter den Erfordernil len 
des Tages nach. Wenn mir die ehrenvolle Aufgabe ijutcil wurdc/ dem 
Bunde Öfterreichifcher Gebrauchsgraphiker als Rechtslrcund zur Seite zu 
Itehen/ fo bin ich mir deffen bewußt/ daß ich mein Scherflein daiju bei= 
getragen habC/ daß das Paragraphengeftrüpp für die Reklamekunft ge 
lichtet werde. Skicsenfcliul5/ Plagiatbekämpfung/ Fragen des unlauteren 
Wet tbewerbeS/ Minimaltarife und vieles andere mehr/ find Probleme/ mit 
denen fich Gefetjgcbung und Rechtsfprcchung noch eingehend Zu befaffen 
haben werden. 
Der Bund Öfterreichifcher Oebrauchsgraphiker will auch für die Zukunft 
feine Mitglieder vor wirtfchaftlicher Ausbeutung fchüt5en/ vor allem aber 
das künltlerifche Niveau der Gebrauchsgraphik/ das Anfehen der ölter- 
reichilchen Reklamekunft/ heben. Der Ereeuger oder Händler, der fich der 
Kunlt eines Alitgliedcs des „Bundes öfterreichifcher Gebrauchsgraphiker"^’^ 
bedient, foll die Gewißheit haben, daß er leine Gefciiäftsintereffen einem 
ernlten, verantwortungsbewußten Künftler anvertraut hat, delfen Name 
und delfen Zugehörigkeit ;;um Bund Öfterreichifcher Gebrauciisgraphiker 
(B. Ö. C’) Gewähr für W^Crbewirkfamkeit leinCr Arbeit bieten. 
Deshalb ha; der ,,Bund Ölterrcichifchcr Gcbrauchsgraphiker^^ leinen 
Sat5ungcn die Beftimmung cinverleibt, daß nur lolchc Künltler in den 
Bund aufgcnommCn werden, deren künltlerifche und reklameteclmilche 
Fähigkeiten einer Prüfung durch einer aus angefehenen Fachleuten be- 
Itehenden Jury ftandgehalten liaben. 
Dilettantismus, Pfufcherwefen und unkünftlerifche Rcklamcfabrikation follen 
den Ruf der öfterreichifdien Reklamekunft, die auch im Auslände fchon 
ein bedeutendes Anfehen genießt, nicht mehr gefährden. Der Bund 
Öftcrrcicliifchcr Gebrauchsgraphiker will den Schild der ölterrcichifchen 
Reklamckunlt rein und makellos erhalten. Nur wirkliche Künftler follen 
der ölterrcichifchen Reklamekunft dienen, denn Kunft kommt von „Können . 
Und nur Könnern will der Bund die M^cge zur neuen Kunft ebnen.
	        
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