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Volltext: Das österreichische Plakat Werbekunst-Ausstellung des Bundes österreichischer Gebrauchsgraphiker im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie Wien I, Stubenring 5 August - September 1929

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der Gcgcnlal:5^ delto größer die V^'^irkung. Außerdem riclitet (ich immer 
die AufmerkliMTikeit auf das Ungewohnte, Neuartige. Mannigfaltig find 
die optilehen Eigenlcliaften und die Darftellungsartcn in der Ocbrauclrs» 
grapfiik. Man hat nicht nur ^wifclien groß und klein, hell und dunkel, 
dielcr oder jener Farbe tu unterlclieidcn, Zwilchen großflädiigcn und 
unterbrochenen Partien, geftreiften, aufgeteilten Fkächen, ^wifchcn gerad 
linigen, bewegten, runden und fpit^en Formen, i;wifchcn fcharf begrenzten 
und weicli verlaufenden Farbenflächen. Es erfordert feines Gefühl, mit 
all diesen W^irkungselenienten zu arbeiten, damit das Werk eine gut 
verteilte, interessante, ausgeglichene Einheit bildet. 
Wer hat nicht oft den Auslprucli eines ein Werbebild Betrachtenden 
gehört, der einfach fagte: „Ach, das ift ja nur ein Druck! ohne daran 
zu denken, wie lange der ^JV^eg war, bis es zu diefem Endergebnis, dem 
Drucke kam und welch große Arbeit dem Entftchen desfelben vorausging. 
Noch viel Aufklärungsarbeit werden wir hier feilten mülfen. Das ver 
lockende Wort „Reklame" , für welches von den Reklamefachleuten zur 
Hebung der Reklame in den lebten Jahren viel getan wurde, läßt viele 
Pfufcher ein gutes Gefchäft wittern. Sie vcrfuchen fich auf dielem Gebiete 
zum Nachteil und Sclraden des Beftellers. Dem Plufcher fehlen die Fähig 
keiten und Kenntniffe, die zur Herftellung von graphifchen Entwürfen 
und Werbefachen notwendig find, vor allem künftlerilche und zeichne- 
rifchc Begabung. Auch hier wollen wir aufklärend wirken, um den 
Kaufmann vor lolchen Schädlingen Zu bewahren, die fich der Verant 
wortung einer folchen Arbeit nicht bewußt find und lediglich an ihren 
Profit denken. 
Es ift alfo für den Reklametrcibenden, der — um leiiien Betrieb besorgt — 
von allen Vorausfehungen für wirkfame VJerbung keine Kenntnis haben 
muß, gewiß ökonomifch, ohne Mittelperfon direkt mit dem Gebrauclrs- 
graphiker in Verbindung zu treten, um fich vor, vielleicht billig cr- 
fcheinenden, dennoch aber koftfpieligen Verfuchen mit Dilettanten und 
Pfufchern Zu fchü^en. 
Wir richten einen Apell an Induftrie, Handel und Gewerbe, fowie alle 
Reklametreibenden überhaupt: Elberweifet Eure Aufträge einhcimifchen 
Künftlern und Druckereien, denn nur wenn diefe gefördert werden, wird die 
Auswanderung wertvoller Künftlcr ins Ausland verhindert. Llnterltüt;et 
unfere Beftrebungen am Aufbau des öftCrreichifchen Wirtfchaftslebens!
	        
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