Figdor (früher Sussmann-
Hellbom in Berlin und in
dem der Berliner Renais-
sanceausstellung 1902 ge-
widmeten Werke schon
abgebildet) mit der Dar-
stellung einer Töpferwerk-
stätte. Mit den Arbeiten
des Christoph Gandtner in
Innsbruck, die übrigens
mindestens zwanzig Jahre
jünger und auch plumper
sind, hat die Platte nichts
zu tun. Salzburger Ur-
sprungs um 1600 sind auch
die beiden großen Wein-
krüge des Österreichischen
Museums mit aufgelegten
Evangelistenmedaillons
und den fünf Sinnen. Auf
Salzburger Öfen kehren
dieselben Reliefs, Ausfor-
mungen aus denselben
Modeln, wieder. Dagegen
möchte ich den großen
Krug des Salzburger Mu-
seums (Walcher, Tafel
XVI} mehr in die Nähe der
Krüge bei Baron Sessler
und im Linzer Museum
rücken.
Der letzte, siebente,
gleichfalls an neuen Re-
sultaten reiche Abschnitt
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Ausstellung derWiener Kunstgewerbeschule, Elfenbeinschnitzerei,
Entwurf und Ausführung von Jul. Lengsfeld (Brenner-Schule)
des Walcherschen Buches ist der Ofenkeramik von Salzburg und Oberöster-
reich gewidmet. Einen Teil derselben bildet der bereits im VIII. Jahrgang
dieser Zeitschrift enthaltene Aufsatz Walchers über den bekannten Ofen
von 1501 auf der Feste Hohensalzburg, der im Zusammenhang mit an-
deren Öfen aus derselben Zeit und erhaltenen Kacheln als Werk einer Hal-
leiner Werkstätte erkannt wurde. Auch für die folgende Zeit fand Walcher
Öfen und Kacheln aus dem Salzburgischen, in Wels und anderen ober-
österreichischen Orten. Den Welser Meistern Andre Finckh und Hans Vinckh
werden mit den Buchstaben A. F. W. und H. V. bezeichnete Arbeiten zuge-
schrieben, so einige Kacheln mit den sieben freien Künsten, von denen eine