89
bestritten worden ist. Dasselbe besteht aus einem Zeichnensaal
(12™ lang, 9" breit), einer Werkstätte (11"' lang, 4” breit) und
zwei etwas kleineren Zimmern. Herr Fr. v. Leitenberger widmete
zur Anschaffung von Zeichnenrequisiten 125 fl. Ausserdem war
bisher die Schule leider darauf angewiesen, sich zum Theil
durch die Arbeiten der Lehrwerkstätte zu erhalten, wesshalb
statt wahrhaft kunstindustrieller Arbeiten namentlich viel in
ordinären Spulen für benachbarte Fabriken gemacht werden
musste. Galanterie- und feinere Waare fand fast nur an Cur-
gäste des nahen Bades Liebwerda Absatz. Als Lehrer wurden
angestellt: Herr Franz Rosmael, Leiter der Schule, Zeichner und
Vortragender in den theoretischen Fächern, lehrt auch die
geschäftliche Buchhaltung und führt die Correspondenz der
Lehrwerkstätte. Herr Friedrich Reissmann, Bildhauer, fungirt
als Werkmeister für Holzschnitzerei, Herr Anton Scholz als
solcher für Drechslerei.
Bei ihrer Eröffnung zählte die Schule 150 Besucher; am
Schlüsse des ersten Jahres waren ihrer 71 da. Von diesen entfielen
24, in ganz jungen Jahren stehend, auf das Elementar-Zeichnen,
22 auf den Fachzeichnen-Unterricht für Porzellandecoration,
auf Drechslerei, 3 auf Holzschnitzerei, 15 Sonntagsschüler auf
andere Gewerbe. Auf die Fachschüler und Hospitanten kamen
dabei 18 wöchentliche Stunden, auf die Vorbereitungsschule 6,
auf die Lehrwerkstätte 44. Am Schlüsse des zweiten Jahres
waren 36 als Sommerschüler eingetragen, im Wintersemester
hatten 63 frequentirt. Von den Ersteren waren 10 den ganzen
Tag, 22 den halben, 4 am Sonntag (allein) anwesend. Unter
denselben erscheinen 9 Lehrlinge, 8 Lehrlinge in der Anstalt der
Schule, 4 Gehilfen, 15 ohne Beschäftigung. Den Gewerben nach
fanden sich Drechsler, Tischler, Holzbildhauer, Maurer, Stein
metze , Schlosser, Zimmerleute, Glasdrucker, Porzellanmaler.
Der Unterricht wird Vormittags von 9—11% Uhr an drei Tagen
der Woche und Sonntags von 9—11 Uhr, Nachmittags an allen
Tagen von 2—4% Uhr ausser Samstag und Sonntag ertheilt,