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Volltext: Die kunstgewerblichen Fachschulen des k.k. Handelsministerium

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2. Die Eachzeiclmen- und Webschule inRumburg. 
Wir haben es hier mit einem sowohl artistisch als technisch 
wirksamen Institute zu thun, welches selbstverständlich nur in 
ersterem Betracht hier erörtert und auch von diesem Gesichts 
punkte allein in den Rahmen der Ausstellung miteinbezogen 
wurde. Die Aufgabe des hier zu ertheilenden Unterrichtes geht 
dahin, die Weberei im Vereine mit dem Entwerfen von Muster 
zeichnungen zu lehren und den Schülern zu diesem Beliufo 
die nöthigen Hilfswissenschaften zugänglich zu machen. Die 
Gründung der für den durch seine textile Industrie berühm 
ten Platz so wichtige Schule ging von einer Anzahl beein 
flussender Factoren aus, nämlich dem Handelsministerium, 
der Stadtgemeinde und einem Grossindustriellen, Herrn Adal 
bert Eisert, Garnhändler in Rumburg, welcher einen Stif 
tungsfond für das Unternehmen in der Höhe von 12.000 fl. ge 
gründet hatte, um durch dessen Zinsen der Schule eine Unter 
stützung zu gewähren. Die Stadtgemeinde betheiligt sich, wie 
üblich, durch Ueberlassung des Locals, mehrere Fabrikanten 
endlich geben der Schule das nöthige Webgarn unentgeltlich. 
Dem Doppelzwecke entsprechend bestehen zwei Jahrgänge 
und zerfällt während derselben der Unterricht in die beiden Ab 
theilungen für Weberei und für das Zeichnen. Im erstgenannten 
Fache wird im ersten Jahre Theorie und Praxis der Glattweberei 
und die Lehre vom Webgarn und seinen Eigenschaften vorge 
tragen, ferner die Technologie der Spinnerei, Filatui und Appie- 
tur, das Decomponiren der Gewebe und das Componiren für ver- 
schiedenc Gattungen glatter Gewebe, endlich die Kenntniss dei 
Schaft- und Jacquardstühle. Im andern Jahr folgt Theorie und 
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