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Volltext: Die kunstgewerblichen Fachschulen des k.k. Handelsministerium

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Originalen her. Bei anderen Stücken ist die armenische und eine 
sonstige orientalische Fransenart imitirt. Die Anstalt trat behufs 
der Anschaffung von Arbeitsmaterial mit den tüchtigsten Firmen 
und Fabriken in Verbindung. Dem Charakter ihrer Bestrebungen 
gemäss musste sich die Verbesserung häufig auch auf den Roh 
stoff erstrecken, so dass mehrfach die zu bestickenden Zeuge 
erst nach Angabe der Schulleitung gefertigt werden mussten. 
So lieferte die Firma Regenhart besonders schöne Canevas- 
gattungen, und schenkte die Fabrik Löwenfeld besonders zu 
künstlerischen Zwecken gefärbte Seidengattungen, deien ge 
dämpfter Ton der Beschaffenheit der alten Materialien nach 
geahmt wurde. Manche Stickmaterialien von der Weltausstellung, 
z. B. japanesische Goldfäden, iiberliess das Handelsministerium 
der Anstalt geschenkweise. Von zahlreichen Industriellen liegen 
Anfragen und Wünsche vor, welche eine Schülerin des Instituts 
in ihren Stickerei-Etablissements zu beschäftigen oder die Ar 
beiten der Schule in Vertrieb zu nehmen die Absicht haben; 
selbst von ausserhalb Oesterreichs sind dergleichen Anträge 
gemacht worden. 
Bisher stand einer derartigen Verwerthung des Schttler- 
fleisses jedoch der Umstand im Wege, dass nach §. 12 des Statutes 
die Arbeiten der ordentlichen Schülerinnen Eigenthum der Schule 
bleiben mussten, welche, wie erwähnt, das Materiale für die 
Ausführung unentgeltlich liefert. Weiters gestattet zwar der 
Paragraph, dass die unter Leitung der Lehrerinnen gefertigten 
Arbeiten, welche ganz vollkommen genannt werden können, 
dem Vertriebe übergeben werden dürften, aber im ersten Jahre 
lernten eben sämmtliche Besucherinnen der Anstalt noch und 
sollten selbst Jene, welche schon in Einem Genre vollständig 
geübt waren, sogleich die Erlernung eines weiteren in Angriff 
nehmen, nicht aber das Augenmerk auf die commerziellen Er 
folge ihrer Thätigkeit richten. Im Statute wurde die Fest 
setzung der hiehergehörigen Umstände und Fragen einer späte 
ren Zeit anheimgestellt, eine wichtige Angelegenheit, welche
	        
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