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Volltext: Das österreichische Bauwesen

Straßen, welch letztere sich nicht überall in gleich 
gutem Zustande befinden, darauf aufmerksam ge 
macht haben, daß es in diesen und jenen Gebirgs- 
gemeinden aus finanziellen Gründen unmöglich ist, 
mehr zu tun. Immerhin hat die Beteilung derartiger 
Konkurrenzstraßen und der Gemeindestraßen aus 
den Mitteln der Automobilsteuer einen sehr wohl 
tätigen Einfluß gehabt. 
Was die Bundesstraße in Vorarlberg anbelangt, 
so können wir sagen, daß sie sich derzeit schon 
sehen lassen kann. Die vom Bund für Zwecke der 
Bundesstraßenerhaltung in den vergangenen Jahren 
bereitgestellten Geldmittel haben allerdings nicht 
jene Höhe erreicht, die notwendig gewesen wäre, 
die Straße auf den heutigen Zustand zu bringen. 
Da hat nun schweren Herzens auch das Land 
Vorarlberg eingegriffen und für Zwecke der 
Bundesstraßenerhaltung im Jahre 1924 
S 10.000.—, im Jahre 1925 S 40.000.—, im Jahre 
1926 S 65.000.— und im Jahre 1927 und 1928 
weitere je S 40.000.— aus dem Erträgnisse der Auto 
mobilsteuer freiwillig zur Verfügung gestellt. Diese 
Leistungen waren nun immer gerade jene Mittel, die 
der Vorarlberger Bundesstraßenverwaltung noch 
fehlten, um neben der normalen Instandhaltung noch 
ein weiteres zu tun, damit die Straße besser konso 
lidiert werde. Diese Konsolidierung erfolgte durch 
Oberflächenbehandlungen mit Teer 
usw. Nach dem Kriege konnte Vorarlberg mit 
großem Bedauern feststellen, wie sehr es hinsichtlich 
Straßenpflege gegenüber der benachbarten Schweiz 
zurückgeblieben war. In zwei Autostunden konnte 
man herrlich erhaltene Straßenzüge der benach 
barten Schweizer Kantone Appenzell-Außerrhoden 
und St. Gallen besichtigen und Vergleiche anstellen. 
Es war naheliegend, daß sich die Straßeninteressen 
ten Vorarlbergs mit der Art und Weise dieser 
Straßenpflege vertraut zu machen suchten und war 
es besonders der Straßenpflegeverein, der trachtete, 
einen Kontakt zwischen Vorarlberg und der Ost 
schweiz herzustellen, um die wertvollen Erfahrungen 
auf dem Gebiete des Straßenwesens, die uns ver 
möge der Nähe so leicht demonstriert werden 
konnten, auch auf Vorarlberg zu übertragen. Im 
Flexenstraße. 
Jahre 1924 wprde der Anfang mit einer besseren 
Straßenkonsolidierung durch Herstellung einer 
kleinen geteerten Straßenstrecke gemacht. Im Jahre 
1925, 1926 und 1927 wurde diese Oberflächen 
behandlung fortgesetzt und verfügen wir heute 
bereits über eine stattliche Länge geteerter, bezie 
hungsweise imprägnierter Bundesstraßenstrecken. 
Diese Oberflächenbehandlung, welche einerseits die 
‘Straßenabnützung einschränkt, andererseits die Ab 
nützung der Gummibereifung erheblich reduziert, 
ist aber auch von un- 
x mittelbarem Vorteile für 
bewohnte Straßengebiete, 
weil dadurch die Staub 
entwicklung wesentlich 
eingeschränkt wird. Das 
haben aber auch einzelne 
an der Bundesstraße ge 
legene Gemeinden er 
kannt und auf ihrem 
GebieteihrScherf- 
lein zur Teerung 
der Fahrbahn 
strecke beigetragen. 
Damit soll jedoch nicht ge 
sagt sein, daß auf den Bun 
desstraßen unter allen Um 
ständen die Oberflächen 
behandlung mit Teer und 
sonstigen Präparaten an 
gestrebt werden muß, 
vielmehr ist bei beson 
ders stark frequentierten 
Straßenstrecken und bei 
größeren Steigungen und bei Straßen, die größten 
teils Pferdefuhrwerkverkehr haben, eine schwerere 
Bauweise (Bitumenmakadam, Pflasterung) not 
wendig. 
Die vorhandenen Geldmittel waren bis Ende 
1927 so knapp, daß an die Ausführung schwererer 
Tschalengabrücke bei Bludenz. 
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