anlage und reichliche Installation von Wasser
abläufen mit den Trink-Springbrunnen in jedem
Stocke sowie Klosett mit Wasserspülung und Klär
anlage vervollständigen die an ein modernes Schul
gebäude gestellten hygienischen Bedingungen.
Untergebracht wurden im Hauptbau: im Keller
geschosse die Räume für die Zentralheizung, Schul
bäder, Schülerwerkstätten und die für die Turnhalle
erforderlichen Nebenräume. Im Erdgeschosse 5 Lehr
zimmer und 1 Lehrerzimmer. Im ersten Stocke
5 Lehrzimmer, 1 Lehrerzimmer und 1 Konferenz
zimmer. Im zweiten
Stocke 4 Lehrzimmer,
Physiksaal, Lehrmittel
zimmer sowie Räume für
die Direktion. Im Seiten
flügel sind die Schul
dienerwohnung sowie die
Gesang- und Zeichensäle
untergebracht.
Die Verlegung des
Gesangsaales in den Sei
tenflügel ist für den Schul
betrieb insofern sehr gün
stig, weil durch die Seit
wärtslegung erreicht
wurde, daß die übrigen
Unterrichtszimmer wäh
rend des Gesanges nicht
gestört werden.
Die Turnhalle schließt
sich rückwärts an den
Hauptbau an. Die Innen
ausstattung ist dem
Zwecke entsprechend ein
fach gehalten. Reicher
ausgestattet wurden die
Gänge und insbesondere
das Direktor- und Konfe
renzzimmer. In den brei
ten und reichlich bemes
senen Treppenhallen sind
die Kleiderablagen einge
baut. Die Gesamtfläche
des Bauplatzes beträgt
3600 m 2 , davon sind 1260 nr überbaut, 1000 m 2 fallen
auf den Spielplatz; dem botanischen Garten
zwischen Straße und Hauptbau wurden 550 nr zu
gewiesen. Der Rest von 790 nr entfällt auf den
Schuldiener-Garten, Hofraum und die Zufahrten.
Durch die Errichtung dieser Schule wurde der
nordöstliche Stadtteil wesentlich bereichert und ein
Schulhausbau geschaffen, der für künftige Zeiten ein
Vorbild ist!
Der Neubau des Staatsgymnasiums.
Die Stadtgemeinde Bregenz mußte auch bei der
Verstaatlichung ihres Kommunalgymnasiums die Ver
pflichtung übernehmen, für diese Schule einen Neu
bau herzustellen. Zur Erlangung von erstklassigen
Projekten hat der Stadtrat im August 1908 einen
öffentlichen Wettbewerb ausgeschrieben und zur
Beteiligung die Architekten deutscher Nationalität
eingeladen. Von den 86 eingegangenen Projekten
wurde der Entwurf mit dem Motto „Am Bodensee“
zur Ausführung bestimmt. Verfasser dieses Ent
wurfes waren die Architekten E. & R. Schlei
cher in Stuttgart, welchen dann auch die An
fertigung der Detailpläne übertragen wurde. Mit
der Ausführung des Neubaues w.urde das Stadtbau
amt betraut. Die Oberbauleitung besorgte in treff
licher Weise städtischer Bauinspektor Heinrich
Keckeisen, der hiebei vom Bauführer Gebhard
Hinteregger tatkräftigst unterstützt wurde.
Mit dem Bau wurde
Ende Mai 1912 begonnen
und derselbe in der Haupt
sache im Oktober unter
Dach gebracht. Durch die
während des Rohbaues
herrschende ungünstige
Witterung ist das Mauer-
w,erk stark durchnäßt wor
den, weshalb mit der
Weiterführung ausgesetzt
werden mußte, um ein
gründliches Austrocknen
zu ermöglichen. Im März
1913 wurden die Arbeiten
wieder aufgenommen und
sind heute glücklich be
endet.
Das Schulhaus ist
durchwegs dreistöckig ge
baut. Es besteht aus Mit
telbau, zwei Seitenflügeln
und Anbau für die Turn
halle. Das Direktorhaus ist
mit dem Hauptbau durch
einen gedeckten Gang ver
bunden.
Der Hauptzugang liegt
an der Gallusstraße. Von
der Wolfeggstraße führt
ein bequemer Fußweg zum
Gymnasium. Die Frage
der Raumeinteilung und
Raumausnützung erscheint
in durchaus vorteilhafter Weise gelöst.
Im Kellergeschoß sind die Räume für die Zen
tralheizung, die Waschküche und der Keller für den
Schuldiener untergebracht. Im Erdgeschoß befindet
sich die Turnhalle nebst dazugehörigen Neben
räumen; dann die Schuldienerwohnung, ein Raum
für Aufbewahrung von Fahrrädern, außerdem zwei
Klassenzimmer und die Lehrwerkstätte.
Im ersten Stock: Räume für Physik, Direktor-
und Konferenzzimmer, Bibliotheken und drei Klas
senzimmer.
Im zweiten Stock: Geräumiger Zeichensaal,
Saal für Naturkunde und sechs Klassenzimmer.
Im Dachstock ist der Gebet- und Festsaal, so
wie ein Saal für Musikunterricht.
Im Direktorhaus sind sechs Zimmer und die er
forderlichen Nebenräume in reichlichem Ausmaße.
Bundesgymnasium in Bregenz. Haupteingang.
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