Landesregierung hervorgerufenen Dezentralisierung
ergaben, wurde das dritte Stockwerk auf drei
Trakte des Landesregierungsgebäudes in Klagenfurt
im Gesamtaufwande von 287.000 Schilling auf
gesetzt. Um die Raumnot im Landesgerichtsgebäude
in Klagenfurt zu mildern, wurde ein Zubau im
Kostenerfordernisse von 680.000 Schilling im Jahre
1927 in Angriff genommen. Zur Unterbringung des
Realgymnasiums in Klagenfurt steht ein Zubau zum
dortigen Gymnasium im Erfordernisse von 337.000
Schilling in Ausführung. Der Bau ist bereits im
Rohbau fertig. Am Innenausbau w,ird noch ge
arbeitet.
In St. Veit a. d. Glan wurde ein Amtsgebäude
im Kostenaufwande von 375.000 Schilling in den
Jahren 1925 und 1926 erbaut, in welchem das Be
zirksgericht, das Steueramt und das Vermessungs
amt untergebracht sind.
In Villach wurde in der Perauerstraße ein drei
stöckiges, auf 750.000 Schilling veranschlagtes
Amtsgebäude im Jahre 1927 im Rohbau fertig-
gestellt, die Innenausbauarbeiten sind im Zuge. In
dem Neubau sollen das Bezirksgericht samt
Arresten, das Steucramt, die Bezirkssteuerbehörde,
die Steueraufsichtsabteilung, das Bezirksvermes
sungsamt und die Gendarmeriedienststellen unter
gebracht werden.
In Innsbruck wurde das Hauptgebäude der
Universität und die neue Universitätsbibliothek bau
lich umgestaltet, ein Stockwerk auf die gynäko-
logisch-okulistische Klinik aufgesetzt und ein Um
bau der alten Universitätsbibliothek für Zwecke der
theologischen Fakultät durchgeführt. Die baulichen
Ausgestaltungen des Pathologisch-anatomischen Uni
versitätsinstitutes, der Chirurgischen Klinik, sowie
des Chemischen Institutes sind noch in Ausführung
begriffen.
Die Raumschwierigkeiten des Bundesgym
nasiums in Innsbruck werden durch einen Zubau
mit einem Kostenerfordernisse von 110.000 Schilling
behoben werden. Der Neubau ist bereits im Rohbau
fertig, am Innenausbau wird noch gearbeitet.
ln den Jahren 1925 und 1926 wurde in Lienz
ein Neubau für das Arrestgebäude beim Bezirks
gericht im Kostenaufwande von 162.000 Schilling
errichtet. Auch wurde das Amtsgebäude in Reutte
baulich ausgestaltet.
In Bregenz wurden die Gendarmeriedienst
stellen in dem vom Bunde angekauften Landhause
am See nach vorgenommenen Adaptierungsarbeiten
im Aufwande von 57.500 Schilling untergebracht.
Zwecks Unterbringung des Bezirksgerichtes samt
Arresten, des Steueramtes, des Bezirksvermes
sungsamtes, der Steueraufsichtsbehörde und der
Gendarmeriedienststellen in Bludenz steht ein neues
Amtsgebäude im Kostenerfordernis von 400.000
Schilling in Ausführung.
Auf Grund des Ergebnisses des im Jahre 1926
durchgeführten Wettbewerbes unter den Zivilarchi
tekten wurden vom Architekten P e r t h e n Detail
pläne für den Neubau des Amtsgebäudes in Eisen
stadt, der neuen Hauptstadt des Burgenlandes,
verfaßt. Über diesen Neubau wird an einer anderen
Stelle vom Projektsverfasser ausführlich berichtet.
Dieser ursprünglich auf 2,600.000 Schilling be
rechnete Neubau ist im Rohbau fertiggestellt, an
dem inneren Ausbau wird derzeit noch gearbeitet.
Dieser Neubau soll im Frühjahr 1929 dem Amts
betriebe zugeführt werden. Im Burgenland wurden
überdies Amtsgebäude in Jennersdorf und Güssing
errichtet, an dessen Vollendung noch gearbeitet
wird. Zur Unterbringung des Eichamtes in Ober
warth wurde vom Bunde ein Privatgebäude an
gekauft und dieses für obigen Zweck umgebaut.
Zur Sicherung der neuen Grenzen der Republik
stehen schließlich Zollhausbauten in Ausführung.
125 Objekte sind bereits vollendet und in Benützung.
45 Häuser hievon wurden als reine Bundesbauten
aufgeführt. Wegen der Unmöglichkeit, die rest
lichen Bauten infolge des Personalmangels im Bun
desbaudienste, der zerstreuten Lage der Bauplätze
und der Dringlichkeit, im normalen administrativen
Wege auszuführen, wurde ein Vertrag mit der Im
mobiliarbank A. G. dahin abgeschlossen, daß diese
die Bauten unter Bevorschussung durch die Bun
desverwaltung errichtet und dem Bunde nach Voll
endung und anstandsloser Kollaudierung verkauft.
Diese Bauaktion hat bisher ungefähr 13,000.000
Schilling in Anspruch genommen.
In den letzten Jahren wurden für Bundeshoch
bauten im Gebiete der Republik Österreich nach
stehende Beträge verausgabt:
Im Jahre 1923 5,116.413 Schilling
„ „ 1924 4,359.686
„ „ 1925 4,401.480
„ „ 1926 5,500.129 „ und
„ „ 1927 8,830.963
Für das Jahr 1928 werden für staatliche Neu-,
Um- und Zubauten insgesamt 12,594.600 Schilling
präliminiert.
So ist die Bundesverwaltung für die unbedingt
nötigen Erfordernisse der Hochbauführungen
jederzeit aufgekommen, wenn auch viele nötige und
von den Interessenten verlangte Bauvorhaben infolge
der zur Sanierung der Bundesfinanzen gebotenen
Sparmaßnahmen eingeschränkt beziehungsweise zu
rückgestellt werden mußten.
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