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Volltext: Das österreichische Bauwesen

Wenn wir noch erwähnen, daß von den weite 
ren größeren Brückenbauten der letzteren Jahre in 
Vöcklabruck eine Brücke über die Vöckla mit der 
Lichtweite von 34 Meter, in Steiermark in der 
Brücke bei Trieben sowie in der über die Enns 
bei Galgenbichl und in St. Johann in Tirol je 
eine Brücke mit Eisentragwerken errichtet wurde 
und hinzufügen, daß in Oberösterreich bei Ein- 
warting und bei Tuffelsham, in Steiermark bei 
Schladming, in Kärnten bei Gmünd, in Salzburg bei 
Bischofshofen, in Tirol bei Kufstein und bei Steinach 
je eine, in Vorarlberg, im Zuge der Arlberger Bun 
desstraße zwei, und in Niederösterreich bei Sankt 
Pölten und bei Tulln je eine, im Waldviertel je zwei 
größere Brücken mit Eisenbetontragwerken zur 
Ausführung gelangten, so ist die Liste der Neubauten 
dieser Zeit noch nicht erschöpft. Denn es wurden in 
den Jahren 1918—1927 seitens der Bundesstraßen 
verwaltung rund: 
120 Meter Brücken mit eisernen Tragwerken, 
650 „ „ „ Eisenbetontragwerken, 
310 „ „ „ Betontragwerken, 
105 „ Holzbrücken, 
260 „ „ mit eisernen Fahrbahn 
trägern, 
also insgesamt 1445 Meter neue Brücken dem Ver 
kehr übergeben, wovon der größere Teil derselben 
auf die Zeit nach dem Jahre 1922 entfällt. 
Mit Ende des Jahres 1927 befanden sich sieben 
weitere Brücken mit einer Gesamtspannweite von 
rund 425 Meter im Bau, die mit Abschluß des Jahres 
1928 der Benützung übergeben werden sollen. Zu 
diesen gehört die 162 Meter lange Brücke über den 
Traunfluß bei Ebelsberg, deren Tragwerke zum Teil 
aus Eisenbeton, zum Teil aus Eisen hergestellt wer 
den. Diese Brücke erhält eine Fahrbahnbreite von 
7.5 Meter nebst beiderseitigen Gehwegen von je 
1.5 Meter Breite. Sie soll auch den Verkehr der 
schmalspurigen elektrischen Bahn Linz—St. Florian 
übernehmen. Von der Brücke wurden fünf Pfeiler 
auf Eisenbetoncaisson gegründet, die bis 7-5 Meter 
Tiefe unter Nullwasser abgesenkt wurden. Die 
Gründung der übrigen drei Pfeiler erfolgte in offe 
nen Baugruben zwischen Spundwänden auf Eisen 
betonpfählen. Dazu gehört weiters die Taxach- 
brücke über die Salzach bei Lend mit 39 Meter 
Lichtweite und 5.5 Meter Nutzbreite, deren Haupt 
tragwerke als Eisenbetonbogen mit Zugband ausge 
bildet werden, ferner die Betonbogenbrücke mit 
Dreigelenken über den Leitha-Hochwasserkanal bei 
Bruckneudorf mit 34.7 Meter Lichtweite und 6.5 Me 
ter Breite, die Brücke über die Kitzbüheler Ache in 
St. Johann in Tirol mit einem Eisentragwerk von 
25 Meter und die Brücke über den Frutzbach in 
Vorarlberg mit einem Eisentragwerk von 38.5 Meter 
Spannweite sowie die bereits erwähnte, 110 Meter 
lange Brücke über die Drau bei Mauthen. 
Im Jahre 1928 soll außer den genannten, im Bau 
befindlichen Brücken eine Anzahl weiterer Brücken 
mit einer Gesamtspannweite von 415 Meter, mit 
Tragwerken aus Eisen und Eisenbeton zur Ausfüh 
rung gelangen. 
Außer den Neubauten wurde in den letzten Jah 
ren auch eine Reihe von Verstärkungen und Nieten 
auswechslungen an eisernen Brückentragwerken 
durchgeführt. So an der Brücke über den Inn in 
Kufstein, über die Drau bei Villach, über die Salzach 
in Hallein, über die Donau zwischen Stein und Mau- 
tern und an der Brücke über die Traun in Gmunden. 
Ferner gelangten weitgehende Verbesserungen an 
der Mühlauer Kettenbrücke in Innsbruck, an der 
Brücke über den Lendkanal bei Klagenfurt, an den 
Innbrücken bei Hall, Volders und Rotholz sowie an 
der Lechbrücke unterhalb Reutte zur Durchführung. 
Ein besonderes Augenmerk wurde auch der Erhal 
tung und dem Anstrich der Eisentragwerke zuge 
wendet. Die eisernen Brücken haben in der Kriegs 
zeit und in den nachfolgenden Jahren mangels guten 
Anstrichmaterials sehr stark gelitten. Sie wurden 
alle durchgesehen und mit neuen Anstrichen ver 
sehen. Dazu gehören von den größeren Objekten 
insbesondere die Brücken über den Inn bei Prutz, 
Pontlatz, Magerbach, Telfs, Kufstein und bei Sim- 
bach, die Brücken über den Traunfluß in Ischl, 
Gmunden, Lambach und in Wels, die Brücken über 
die Salzach in Salzburg und bei Oberndorf-Laufen, 
die Brücke über den Mattigfluß bei Dietfurth, über 
die Traisen bei St. Pölten, über den Wienfluß bei 
Hadersdorf-Weidlingau, über die Ach bei Altheim, 
über die alte Donau in Wien, über den Paltenfluß 
bei Selzthal, die Brücken bei Günselsdorf, Scharnitz 
Schwechat, Waidhofen a. d. Thaya, die beiden 
Brücken über die Drau bei Sachsenburg, über die 
Mur bei Knittelfeld und bei Leoben, die beiden 
Mürzbrücken in Kapfenberg, die Donaubrücke in 
Linz, die zwischen Stein und Mautern und zum Teil 
auch die Reichsbrücke über die Donau in Wien. 
Die Bundesstraßenverwaltung sorgte aber nicht 
nur für den Bau von Brücken im Zuge der Bundes 
straßen, sondern durch die Gewährung von Bei 
trägen auch für den Bau von Brücken, die im Zuge 
der Konkurrenz- und der nicht ärarischen Straßen 
gelegen sind. So gelangten, außer mehreren kleine 
ren Objekten, im Zuge der Lechtaler Konkurrenz 
straße in Tirol eine Lechbrücke bei Stockach, in 
Holztragwerken zur Ausführung. Im Jahre 1928 soll 
weiters eine Brücke über die Mur bei Radkersburg 
mit 85.8 Meter und eine Eisenbetonbogenbrücke 
über den Lech bei Bach mit 39.8 Meter Lichtweite 
ausgeführt werden. 
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