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fertigt wird, das dem „Dresdnerischen, wenn nicht vorzuziehen,
doch gewiss gleichzuachten ist“, und dass es in Breslau sowohl wie
anderwärts künstlich übermalt wird, dass speziell in Breslau
Malereien grau in Grau angefertigt werden, ,,jetzt aber Herr
Bottengruber in bunten Farben mit grossem Erfolg arbeitet“. Der
Ruf des Wiener Porzellans war also wenige Jahre nach der
Gründung der Fabrik ein ebenso guter als in weiten Kreisen be
kannter, und die Erzeugnisse über das Stadium von Versuchs
arbeiten zu Anfang der zwanziger Jahre bereits weit hinaus.
Zu den bisher erwähnten Dekorationsarten der Frühzeit
gesellt sich schliesslich noch eine plastische, die sich gerne mit der
malerischen zu einer Gesamtwirkung vereinigt. Sie besteht darin,
das Gefäss stellenweise mit Reliefdekor zu belegen und diesen
Dekor durch Bemalung mit dem Flächendekor in Einklang zu
bringen. Diese Verzierungsweise finden wir zum Beispiel an der
kleinen Kanne Nr. 120, an dem Deckeltopf Nr. 43 und der
Wöchnerinnenschale Nr. 140. Dass die Fabrik auch in der ersten
Periode der figuralen Plastik nicht ganz ferne stand, zeigt sowohl
der Katalog der Gewinste vom Jahre 1735 als auch die Verwen
dung von Tier- und Menschenformen an untergeordneter Stelle
wie als Deckelgriffe, Henkel u. s. w.
Jene Porzellanlotterie fand 1734 statt und weist 4000 Ge
winste, das grösste zu 1000, das kleinste zu 1 fl. auf. Wenn wir
uns einerseits diese Zahlen, anderseits die Tatsache, dass der
Staat, als er im Jahre 1744 die Fabrik übernahm, Warenvorräte
im Werte von 24.000 fl. vorfand, vor Augen halten, so werden
wir uns wohl entschliessen müssen, die Annahme fallen zu lassen,
den Leistungen der Fabrik vor der Zeit der Übernahme durch den
Staat einen dilettantischen Charakter beizumessen. Anderseits
darf nicht verschwiegen werden, dass unsere Kenntnis der Stücke
vor der Marke noch nicht so weit reicht, als es nötig wäre, um die
Wiener Erzeugnisse scharf zu umgrenzen, und dass gegenwärtig
so manche Porzellane als „Alt-Wien vor der Marke“ gelten, bei
denen sich die Richtigkeit dieser Zuweisung nicht mit voller
Sicherheit behaupten lässt. Wir sind solchen Stücken bei der Auf
nahme in die Ausstellung nicht ängstlich aus dem Wege gegangen,
da sie wertvolles Vergleichsmaterial bilden und haben aus diesem