I. Stock
Saal X
Raum I.
Teile eines Porzellanzimmers, Ecktisch, Wanduhr, vier
Wandleuchter, vier Bilderrahmen, zwei Tabourets, Stuhl,
Armsessel, Tisch, Fusschemel, Spucknapf, Kaminschirm,
Flügeltüre, Luster, und eine Kollektion Vasen, teils ganz
aus Porzellan, teils aus geschnitztem und vergoldetem Holze
und mit Porzellanplättchen belegt. Dekor: Landschaften
in chinesischem Geschmacke und bunte deutsche Blumen,
letztere am Luster, Ecktisch und an der Potpourrivase.
An einzelnen Stücken, wie am Luster, an den Wand
leuchtern und an der Potpourrivase, Spätbarockformen,
an den beiden erstgenannten auch figurale Zutaten wie Vögel
und chinesische Figuren. Sämtliche Stücke ohne Bezeich
nung mit Ausnahme einer nachbestellten Vase, die die
Wiener Marke, den Stempel 847 und die Ziffer 27 in Gold
trägt.
Das Original-Zimmer,*) wovon nebst den ausgestellten Objekten zwei photo
graphische Aufnahmen eine Vorstellung geben, ist ein länglicher Raum von
7 31 Meter Tiefe, 4-44 Meter Breite an der Fensterseite und 3-60 Meter an
der dieser gegenüberliegenden Schmalseite. Die Wände sind mit Seiden
tapeten von der Farbe und dem Muster der Möbelbezüge bespannt, mit reich
vergoldeten Holzschnitzereien, in üppigem Rococo verziert, die konsolen
artig ausbauschend zahlreiche in Form und Dekor chinesischen Mustern
nachgebildete Vasen tragen, einige wenige von den ganz kleinen Vasen
sind ostasiatischen Ursprungs. Die Türen, Türverkleidungen, Fenster-
*) Vergl. J. Leisching „Das Porzellanzimmer im Graf Dubsky’schen Palaste zu
Brünn“. Brünn 1902.
I