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Gruppe XIII. Maschinenwesen u. Transportmittel.
scheint gerade das Umkehren in dieser schwingenden Bewegung unter
Schonung der Fasern günstig auf die Lösung der Stengel zu wirken.
Die Leistungsfähigkeit einer solchen Maschine für Handbetrieb von
ungefähr 0'45 m Breite giebt der Aussteller zu 40 bis 50 Kg gebrochenem
Flachsstroh stündlich an, während für Elementarbetrieb eine grössere
Maschine mit drei Brechwalzen bei l / 2 Pferdekraft pr. Stunde 130 bis
150 Kg bricht.
Die Schwingmaschine desselben Ausstellers zeigt die gewöhn
liche Construction eines verticalen Rades mit am Umfange befestigten
hölzernen Schwingmessern, höchstens ist bemerkenswerth, dass die ge
wöhnlich nur fünf betragende Anzahl dieser Messer hier auf zwölf
gesteigert ist, und dass hier die Messer mittelst Federn am Schwingrade
befestigt sind, während sonst, wie dies auch bei den übrigen Schwing-
mascbinen der Fall war, das feste Messer am Schwingstocke eine federnde
Unterstützung erhält. Die in der belgischen Abtheilung von Lagae-
Crombet ausgestellte Brechmaschine zeigte in allen Theilen dieselbe
Ausführung wie die eben beschriebene von Collyer.
In dieselbe oben unter c. angeführte Kategorie gehört eine andere
von Luft construirte und in der Leobersdorfer Maschinenfabrik
ausgeführte Hanf- und Flachsbrechmaschine, welche, von einem prakti
schen Dirigenten einer Hanfbereitungsanstalt ausgeführt, mancherlei
sinnreiche und rationelle Einrichtungen zeigte, wenn sie auch in mancher
Beziehung noch den Eindruck der Experimentirmaschine machte, welche
sich die praktische Bewährung erst erringen muss. Auch hier ist ein
schwingender Rahmen, welcher in etwas mehr als einem Viertelkreise
sechs Oberwalzen enthält, die über sechs eben solchen in einem festen
Bogengestell gelagerten Unterwalzen sich befinden und zwar in solchem
Abstande von ihnen, dass jede Unterwalze bei der Drehung ihre Oberwalze
zwar mitnimmt, das Stroh aber zwischen beiden bindurchpassiren kann.
Die Walzen sind nicht die gewöhnlichen gusseisernen cannelirten
Cylinder, sondern hohle, aus schmiedeisernen, durch Nabenringe ver
bundenen Längsstäben gebildete Skelettwalzen, welche die Fasern
weniger beschädigen und den Schäbetheilen ein ungehindertes Durch
fallen gestatten. Die Entfernung der Stäbe von einander wird bei
den auf einander folgenden Walzen kleiner und kleiner, indem die
Anzahl der Stäbe 13, 14, 15, 16, 18, 20 beträgt. Die Unterwalzen
tragen einerseits gleich grosse Getriebe, welche sämmtlich durch ein
grösseres Stirnrad bewegt werden, das auf einer die Mitte des Walzen
gestells einnehmenden Welle befestigt ist. Durch ein Zahnräderpaar
wird diese Welle von einer durch Riemen betriebenen Vorgelegswelle
in gleichmässige Drehung versetzt. Die schwingende Bewegung des
in Lenkern unterstützten oberen Rollenrahmens geschieht hier durch
eine Daumenscheibe auf der Mittelwelle und einen doppelarmigen Hebel.
Der Aussteller behauptet, dass bei der vibrirenden Bewegung des Rollen-