267 Tragaltärchen, Holzkästchen mit Reliefs von
Walroßzahn und vergoldeten Leisten mit gravierten
Schriftfriesen. Reliefs der Deckplatte: Auf der Schmal
seite: a) schwebende Engel mit dem Lamm Gottes,
b) schwebende Engel umrahmen die Hand Gottes über
dem Kreuzzeichen; an den Längsseiten der Deckplatte:
Evangelistensymbole, Engel und Heilige (1. St. Cypria-
cus). Reliefs an der Wandung des Kästchens. An den
Ecken die vier Evangelisten, Längsseite: a) Verkündi
gung, Heimsuchung, Geburt Christi, Anbetung der Hirten.
Schmalseite: b) Anbetung der Könige, Längsseite: c) Je
sus im Tempel, Taufe Christi, Einzug in Jerusalem, das
Letzte Abendmahl. Das Relief der anderen Schmalseite
(Kreuzigung) verloren. XI. Jh. Inschriftlich Widmung
der Svonhild, der Gemahlin des Markgrafen Ernst,
1056—1075. Zwei Füße sind ergänzt. H. 13 cm, L. 31 cm,
Br. 18.8 cm.
Stift Melk.
Lit.: A. Goldschmidt a. a. o. Nr. 104, T. XXXIII
u. XXXIV. — Topogr. Bd. III.
268 Reliquienkreuz. Vorderseite Kreuzspan, um
schlossen von einem Prunkkranz mit vergoldetem Silber
beschlag, bunten Halbedelsteinen, Gemmen und Glas
flüssen in Kastenfassungen auf Rechtecksfeldern mit auf
gelegten Filigranranken. Die Schmalseiten mit getriebe
nen Flechtbandfriesen in vergoldetem dünnen Silberblech.
Rückseite vergoldete Silberplatten graviert: in der Kreuz
mitte Majestas domini, Engel mit Weihrauchfässem, an
den Kreuzenden die Evangelistensymbole, auf den Kreuz
balken gravierte Heiligenfiguren und vergitterte Öffnun
gen für Reliquien. Gravierte Schriftfriese am Rand und
am Kreuzfuß, betreffend Widmung der Königin Adelheid,
Reliquieninhalt und Herrichtung des Kreuzes durch Abt
Günther. Widmung der Reliquien durch Königin Adelheid
von Ungarn, t 979. Erste Fassung des Kreuzes unter Abt
Uto, Ende des XI. Jhs. (Vorderseite, Schmalseite und der
verlorene vergoldete Bronzefuß). Die gravierte Rückseite
Mitte des XII. Jhs. unter Abt Günther („patravit“). Das
Kreuz ruhte einst auf einem vergoldeten Bronzefuß mit
der Inschrift: „Uto abbas fecit hanc crucem“ (Uto
1086—1100). H. 82.9 cm, Br. 65.4 cm.
Benediktinerabtei St. Paul i. Lavanttal, ehern. St. Blasien
i. Schwarzwald.
Lit.: Gerbert, Historia Nigrae Silvae. 1783, Bd. I, 233,
F. X. Kraus, Der Kirchenschatz von St. Blasien. Freiburg
1892.
269 Krümme eines Pedums, in einen Schlangenkopf
endend, in der Volute ein Vogelpaar (Pfauen) mit langen,
verschlungenen Hälsen als Kreuzträger. H. 14 cm. Sizilisch-
arabisch, XII. Jh. Stift Göttweig. Nach der Traditon des
Klosters Stab des hl. Bischofs Altmann von Passau.
70
h