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Volltext: Orientalisierende Gläser

Orients allein zu Hause ist. Wir könnten aber ihre Spuren noch weiter verfolgen, denn 
sie erstreckt sich vielfach noch in europäische Länder hinein. So finden wir directe 
asiatische Traditionen in der russischen Kunstindustrie, andere in Spanien noch aus 
den Zeiten der Araber her; auch die Stickereien und Teppichgewebe der Völker 
schaften an der unteren Donau und in Griechenland sind von orientalischen Prinzipien 
beherrscht. Wichtiger aber ist der Einfluß, den der orientalische Geschmack mit 
bewußter Nachahmung bereits in der modernen europäischen Fabrikation ausübt und 
der von Tage zu Tage im Wachsen begriffen ist. Wir weisen bloß auf die Teppiche von 
England und Wien hin, entschieden die besten und gelungensten, die überhaupt die 
Pariser Ausstellung von europäischer Arbeit aufzuweisen hat. Es handelt sich hier 
nicht mehr, wie wohl Fabrikanten meinen, um die Ausfuhr verkäuflicher Artikel nach 
dem Orient, sondern es handelt sich um die Umwandlung unseres eigenen 
Geschmacks. Wer in solcher Flächenornamentation mit guten orientalischen Mustern 
vorangeht, der wird binnen wenigen Jahren das Feld in Europa gewonnen haben. Das 
ist auch eine Hauptursache für das eben erwähnte Sturmlaufen auf die orientalische 
Abtheilung in der Ausstellung und das erklärt es, warum vorzugsweise einsichtsvolle 
Fabrikanten dort das Beste und Theuerste gekauft haben. 
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