der Flüssigkeit allmählich oder rascher nach Zusatz einiger Tropfen Schwefelsäure in
rothen Flocken abscheidet. Der Niederschlag wird gut ausgewaschen, abfiltriert und
feucht auf bewahrt.
B. Flüsse für Glasschmelzfarben.
Als Flüsse für Glasschmelzfarben können selbstverständlich nur solche leicht
schmelzbare Gläser Anwendung finden, deren Schmelzpunkt weit unter der Erwei
chungstemperatur des Glases liegt, d.h. solche Gläser, welche beim Einbrennen
schon längst glatt geschmolzen sind, ehe das Glas, auf welches sie aufgetragen wur
den, durch Erweichung seine Form zu verändern beginnt.
I. Als Normalfluss für Glasschmelzfarben hat sich ein Flussmittel bewährt, welches man
durch Verschmelzen der nachstehenden Substanzen erhalten kann:
Minium 77Theile
Reiner Sand oder Quarz 11
Borsäure 22
Dieser Fluss entspricht in seiner Zusammensetzung dem in Steinschönau vielfach ver
wendeten „Krystallfluss“ und schmilzt bei der gewöhnlichen Einbrenntemperatur der
Glasfarben zu einem klaren, farblosen Glase, welches auf Krystallglas selbst in dicker
Lage rissfrei haftet.
II. Ein etwas strengerer Fluss, der sich namentlich zum Verdünnen von Schmelzfarben
eignet, kann erhalten werden durch Verschmelzen von:
Minium 75Theile
Sand oder Quarz 15
Borsäure 20
Seiner Zusammensetzung nach entspricht dieser Fluss dem in Steinschönau eben
falls häufig verwendeten „X. Fluss“.
III. Für Purpur und Carmin eignet sich ein Fluss, den man erhält, wenn man verschmilzt:
Minium 28 Theile
Sand oder Quarz 28
Marmor 3
Calcinierte Soda 2.5 ”
Krystallisierten Borax 78
Diesem Fluss setzt man beim Feinreiben noch eine Spur Chlorsilber zu.
C. Farben
Die Farben sind in derselben Reihenfolge angeführt, in der sie auf der in Steinschönau
erzeugten Farbpalette aufgestrichen sind.
Da die meisten Glasschmelzfarben, wie schon erwähnt, durch Vermischen von Farb-
präparaten mit Flussmitteln erhalten werden, so erscheint es überflüssig, bei jeder der
folgenden Vorschriften anzugeben, dass man die erforderlichen Farbpräparate mit den
vorher feingemahlenen Flussmitteln auf einer Palette oder Farbenmühle innig zu ver
mischen hat; nur dort, wo eine Farbe auf einem anderen Wege hergestellt wird, möge
eine Erklärung der Bereitung derselben Platz finden:
Nr. 1. Hellgelb:
Neapelgelb 1 Thejl
Normalfluss 1 4 Theile
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