Nr. 27. Schwarz: Man erzeugt eine schwarzblaue Schmelze (VI) aus:
Minium 80 Theile
Borsäure 24
Sand oder Quarz 12
Kobaltoxyd 5
und vermischt sodann:
Schmelze (VI) 4 Theile
Schwarzpräparat Nr. 11 oder 12 1 Theil
Nr. 28. Hellroth:
Hellrothes Eisenoxyd 1 Theil
Normalfluss I 8 Theile
Nr. 29. Dunkelroth:
Dunkelrothes Eisenoxyd 1 Theil
Normalfluss I 6 Theile
Nr. 30. Purpur: Man verreibt den nach obiger Vorschrift aus 0.1 Gramm Gold herge
stellten, feuchten Goldpurpur mit ungefähr 10-15 Gramm Fluss III. Durch Ver
änderung dieses Mischungsverhältnisses einerseits sowie durch Vermeh
rung oder Verminderung des Chlorsiiber-Zusatzes oder durch Hinzufügen
von etwas Blau können hier verschiedene Nuancen erhalten werden.
II. MATTFARBEN
In naher Beziehung zu den Schmelzfarben, welche man nach den angegebenen
Methoden in allen möglichen Farbabstufungen hersteilen kann, steht eine Gruppe von
Schmelzfarben, welche im eingebrannten Zustande matt aussehen und deshalb Matt
farben genannt werden. Der Grund für diese Erscheinung liegt darin, dass der zur
Erzeugung von Mattfarben dienende Fluss so stark mit Zinkoxyd übersättigt ist, dass
sich dasselbe beim Erweichen der Farbe, also während des Einbrennens, ausscheidet
und dadurch ein Mattwerden derselben verursacht. Einen solchen Mattfluss kann
man erhalten durch Verschmelzen von:
Minium 36 Theile
Sand oder Quarz 25
Krystallisiertem Borax 20
Zinkoxyd 30
Vermischt man diesen Fluss, so wie bei den Schmelzfarben angegeben wurde, mit
Farbpräparaten, so erhält man eine Serie von matten Glasfarben, die man übrigens
ebenso leicht aus den angegebenen Schmelzfarben herstellen kann, indem man zu
2-8 Theilen jeder Farbe 1 Theil Zinkoxyd zumischt.
III. GLAS-EMAILFARBEN.
Als Glas-Emaile oder Glas-Emailfarben bezeichnet man alle jene Glasfarben, welche,
auch wenn sie in sehr dicker Lage aufgetragen wurden, beim Einbrennen vollkommen
glatt schmelzend und nach demselben auf dem Glase haften, ohne Risse zu bekom
men oder abzuspringen. Dise Eigenschaften der Farben lassen sich natürlich nur
durch eine entsprechende chemische Zusammensetzung derselben erreichen, doch
ist auch die Zusammensetzung des Glases, auf welches sie aufgeschmolzen werden,
nicht gleichgiltig, weil die Eigenschaft des rissfreien Haftens von der Übereinstim
mung der Ausdehnung und Zusammenziehung des Glases mit jener des Emails
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