sehen Fayencen, arabischen Moschee-Ampeln oder aus indischen Thongefässen
schöpft, ob er sie den Plafondstuccatoren des Belvedere entlehnt, oder ob er Bilder
handschriften und Miniaturen für die Glasdecoration heranzieht, ob er in seinen in
Schwarzloth aufgemalten Figürchen sich Johann Schaper oder Jost Amann zum
Muster nimmt, immer bewahrt er seine volle Selbstständigkeit, die das Motiv in
glücklichster Weise verwerthet und nicht gedankenlos nachahmt; Decoration und
Farbe ist stets in innigster Harmonie, und wie durchdacht seine Farbengebung ist,
zeigen am besten die den opaken orientalischen Fayencen entlehnten, auf transparen
tes Farbenglas übertragenen Muster. Ebenso sein bläulich opalescirendes Glas mit
den reichen eingeschliffenen Goldornamenten, seine mit zarten Rococodarstellungen,
mit Spitzenmustern aus weissem Email, mit metallisch glänzendem Ueberfang, mit
Gold-, Silber- und Alluminiumfäden gezierten Gläser, deren zarte Linienführung mit
kleinen Turquisen oder bunten Steinchen in der reizvollsten Weise geschmückt ist.“
(Reich 1898, S. 130).
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