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maligen Bürki'schen Sammlung, enthaltend Originalzeichnungen schweize- 
rischer Glasmaler, zu erwerben. Dieselben sind vorläufig der erwähnten 
Bibliothek anvertraut worden, bis sie in einem zu erstrebenden schweiz- 
erischen Landesmuseum Aufnahme Iinden können"). 
Daniel Lindtmayer war auch als Oel- und Frescomaler thätig. Im 
Antiquarischen Cabinet zu Schatfhausen befindet sich von ihm eine 
wEsther vor Ahasverosl. In den unteren Ecken des Gemäldes sind zwei 
Wappen und zwischen ihnen auf einem kleinen Schilde der Name des 
Malers und eine nicht mehr erkennbare Jahreszahl angebracht. Im Jahre 
1587 schmückte er die Front des Hauses "zur Peycrburgc in Schaff- 
hausen mit drei Fresken, welche den Nähr-, Lehr- und Wehrstand zum 
Gcgenstande hatten. Als Vertreter des Nährstandes war Adam abgebildet, 
den Lehrstand repräsentirte Salomo der weise Richter und auch das Bild 
des Wehrstandes war dem Alten Testament entnommen, man sah nämlich 
auf einem Hügel Moses, wie er von Jehovah den Sieg erßeht für sein 
Volk, das unter Josua im Thale kämpft. Die Skizzen zu diesen Fresken 
befinden sich bei Herrn Peyer in Schaffhausen"). Ueber Lindtmayefs 
Thätigkeit für den Holzschnitt verweise ich auf Andresen, Der deutsche 
PeintroGraveur III, 1 und Nagler, Monogr. II, i2i4. 
Hessische Bauernstühle. 
Von Alois Riegl. 
lm Oesterr. Museum sind gegenwärtig drei Exemplare von jenem 
Typus hessischer Bauernstühle ausgestellt, wovon ein besonders interes- 
santes Beispiel in Lessing's Vorbilderhefte des Berliner Kunstgewerbe- 
museums (Heft 6, Taf. 14) Aufnahme gefunden hat. Diese mir bekannt 
gewordenen vier Stücke stimmen in allern Wesentlichen, sowohl im for- 
malen Aufbau, als in der Ornamentik auf's Vollkommenste überein. Vier 
in's Quadrat gestellte Stützen, fast immer gedreht (am Berliner Exemplar 
sind die hinteren Stützen kantig) und durch Querspreizen verbunden, 
die Vorderstlitzen oben in abgeplattete Kugeln auslaufend, der quadra- 
tische Sitz mit] Binsenmatten gepolstert und nach allen vier Seiten in 
Consolbrettern ablaufend, besonders charakteristisch die Rücklehne, die 
sich zwischen zwei auf den Hinterbeinen aufruhenden Sparren in der 
vollen Breite des Sitzes erhebt, und nach oben in kräftig divergirenden 
Linien trapezförmig ausladet. Die Rücklehne nimmt in Folge dessen einen 
so großen Raum ein, dass sie sowohl an sich als im Verhältniss zu den 
unteren Theilen des Stuhles einen allzu schweren und plumpen Eindruck 
machen würde, wenn sie nicht durch zahlreiche Durchbrechungen er- 
") Freundliche Mittheilung von Prof. H. Bendel (Schaffhausen)- 
") Baeschlin, u. a. 0., p. I7.
	        
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