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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

M n n g a n. 
Von Joseph Bendix, 
Assistenten am chemischen Laboratorium der Universität Berlin. 
I 
Das Mangan gehört zu den in der Natur am verbreitetsten vor 
kommenden Elementen, jedoch findet es sich in Folge seiner leichten 
Oxydirbarkeit nie im freien Zustande, sondern zumeist in oxydirter Form. 
Seine Sauerstoffverhindungen bilden theils für sich, theils in Verbin 
dung mit Wasser und Kohlensäure eine wichtige Gruppe von Mineralien, 
deren Förderung für die Industrie von grosser Bedeutung geworden 
ist. Das wichtigste dieser Manganerze ist der Pyrolusit, auch Braun 
stein, Weichmanganerz oder Graubraunsteinerz genannt, welcher der 
chemischen Zusammensetzung nach Mangansuperoxyd, Mn0 3 ist. Er 
findet sich in strahlig, faserig oder blätterig angeordneten Krystallen 
des rhombischen Systems, auch in derben und erdigen Massen in vielen 
Gegenden Deutschlands, besonders in Thüringen (Ilemenau, Oehren 
stock und Elgersburg), in Hessen (Giessen), im Harz (Ilefeld) und am 
Niederrhein. Auch Spanien und Frankreich (La Romanische, Dep. de 
Saone et Loire) besitzen reiche Fundgruben dieses begehrten Minerals. 
Man gewinnt den Braunstein in sehr verschiedenen Graden der 
Reinheit und Güte, da er nie aus reinem Mangansuperoxyd besteht, 
sondern immer ein Gemenge der verschiedenen Manganmineralien 
darstellt. Er ist ausserdem noch mit Eisenoxyd, Kieselsäure, kohlen- 
sanrem Barium, kohlensaurem Calcium und mit Gangart verunreinigt. 
Wie bedeutend diese Verunreinigungen zuweilen sein können, zeigt 
eine Analyse von Tuchschmidt 1 ), welcher im Braunstein von La 
Romaneche allein 16'49 p. 0. Baryt fand. Häufig enthält nach Ger- 
land 2 ) der Braunstein des Handels auch Cobalt und Nickel, und zwar 
fand er in den von ihm untersuchten Proben auf die Tonne 5 Pfund 
Cobalt und 10 Pfund Nickel. 
*) Tuchschmidt, Journ. f. pr. Chem. CHI,. 478. 2 ) Gerl-and, Berg- 
u. Hüttenm. Ztg. 1864, 176.
	        
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