Erbrich bei Gedlitzka’s Söhne, Leopold Himmelseher bei Karl Berger, August Grötzbach
bei Gebrüder Frank, Ladislaus Lastovka bei A. Sturm, um nur einige zu nennen. Vermutlich
versuchten sie nach Auflösung der Silberwerkstätte der Wiener Werkstätte wieder bei
einschlägigen Firmen unterzukommen, was angesichts der wirtschaftlichen Lage sicher
nicht einfach gewesen sein mußte.
Leider haben sich keine vollständigen Namenslisten der Gold- und Silberschmiede bzw.
der Metallarbeiter der Wiener Werkstätte mit ihren Monogrammen erhalten. Aus den
ersten Jahren des Unternehmens sind uns einige Namen von Goldschmieden (Eugen
Pflaumer, Josef Berger, Karl Ponocny, Anton Pribil, J. Sedlicky), Silberschmieden (Josef
Hossfeld, Karl Kallert, Josef Czech, Adolf Erbrich, Augustin Grötzbach, Josef Husnik,
Alfred Mayer, Josef Wagner) und Metallarbeiter (Konrad Koch, Johann Blaschek, Franz
Guggenbichler, Josef Holi, Karl Medl, Theodor Quereser, Konrad Schindel, Stanislaus
Teyc, Adolf Wertnik, Valentin Zeileis) überliefert. Dann sind wir auf die von Hans Ankwicz
von Kleehoven in einem unveröffentlichten Manuskript mitgeteilten Namen aus der
„Adresse der Wiener Werkstätte zum 50. Geburtstag Prof. Dr. Josef Hoffmanns“ (1920)
angewiesen. Demnach wurden für die Abteilung der Gold- und Silberschmiede in der
„Adresse“ folgende Namen genannt: Leopold Luther, Alfred Mayer, Alois Wabak, Johann
Eulenburg, Karl Frank, Heinrich Kloiber, Josef Habereder, Johann Ihlenfeld, Franz Egel
hofer, Josef Erbrich, Heinrich Prohaska, Karl Pröbsting, Mathias Faul, Karl Götzmann, Carl
Bauer, Johann Decker, Josef Bauer, August Swatek, Richard Kocmann, Erhard Fischer,
Ferdinand Hübl, Heinrich Bischoff, Herta Gerstmeyer, Jakob Ernst, Eilfrieda Berbalk.
Für die Metallwerkstätte führt Ankwicz aus der „Adresse“ für Hoffmann folgende Mitarbei
ter an: Konrad Schindl, Heinrich Schlögl, Johann Linhart, Franz Kaplan, Franz Knisch,
Hans Worlicek, Josef Angel, Franz Stojan, Johann Ohla, Wilhelm Guth, Karl Irribauer, Emil
Gröger, R. Meisinger, Grete Löw, Johann Schittenhelm.
Im Jahre 1925 waren noch 16 Metallarbeiter in der Wiener Werkstätte tätig, von denen
sechs im Laufe des Jahres austraten: Josef Angel, Ernst Borowansky, Emil Gröger, Karl
Irribauer, Franz Kaplan, Johann Linhart, Rudolf Meisinger, Franz Peciwal, Johann
Schittenhelm, Heinrich Schlögl, Franz Stojan, Stanislaus Tejc, Konrad Schindl, Othmar
Fuchsjäger, Friedrich Goldberger, Johann Schweitzer (Angel, Borowansky, Gröger,
Schlögl, Schindl und Fuchsjäger verließen die Wiener Werkstätte 1925). Für „Galvano“ ist
Sofie Wokann angeführt.
1930 waren in der Metallabteilung Franz Kaplan, Rudolf Meisinger, Franz Peciwal und
Franz Stojan angeführt; sie alle verließen die Wiener Werkstätte im Laufe des Jahres 1931.
KENNZEICHNUNG
Für Silberarbeiten bestanden in Österreich amtliche Punzierungsvorschriften, die unbe
dingt einzuhalten waren. Die amtliche Wiener Silberpunze gibt uns außerdem eine
Datierungsmöglichkeit, da im Jahre 1922 die Punzenbilder geändert wurden und wir so
zumindest eine Ausführung vor oder nach 1922 feststellen können. Vor 1922 waren der
Dianakopf und der Windspielkopf, nach 1922 der Wiedehopfkopf und der Tukankopf für
Silber gültig. Der Feingehalt war in der Regel 800/1000 (Dianakopf im Fünfpaß) bzw. in
Ausnahmefällen 900/1000 (Dianakopf im Sechseck), im Punzenbild selbst ausgedrückt
durch die Feingehaltsziffer 3 (800/1000) bzw. 2 (900/1000). Ebenfalls im Punzenbild ent
halten war das Kontrollamtszeichen, das bei unseren Bestecken auf Wien (ein A vor1922,
ein W nach 1922) beschränkt blieb. Das A oder W als eigene Punze ist dann anzutreffen,
wenn der Silbergegenstand aus mehreren Teilen bestand; in unseren Beispielen etwa die
Kugeln am Besteck „flaches Modell“, die oft mit einem A im Achteck punziert sind.
Zu dieser Amtspunze kam die Firmenpunze, die „Rosenmarke“ derWienerWerkstätte, als
Schutzmarke, ferner das WW-Monogramm derWienerWerkstätte, meist das JH-Mono-
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