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Volltext: Josef Hoffmann - Bestecke für die Wiener Werkstätte

BESTECK „S BE 1“ (UM 1923) 
Von diesem Besteck haben sich zwei Karteikarten erhalten, aber leider weder Zeichnun 
gen noch Photos, sodaß wir nicht wissen, wie Messer und Gabel (S be 1/1 und S be 1/2) 
ausgesehen haben, von denen im Jahre 1923 auch nur je ein Stück hergestellt wurde. 
Daraus könnte man schließen, daß es sich um eine Sonderanfertigung handelte, deren 
Formen später nicht wieder aufgegriffen wurden. Die Silberschmiede Frank und Decker 
werden als Arbeiter an diesem Besteck angeführt. 
BESTECK „S BE 2“ (1923-1928) 
Das Tafel- und Dessertbesteck (Kat. Nr. 431-436) war offenbar eine Sonderanfertigung. 
1923 bis1938 wurde je ein Stück der einzelnen Besteckteile ausgeführt. Der Auftraggeber 
konnte aufgrund der Unterlagen nicht festgestellt werden. Das erhaltene Originalphoto 
(Abb. 289) zeigt Löffel, Gabel und Messer mit vertikal gerillten Griffen, deren Konturen 
nach unten hin ausschwingen und dann fast spitz zulaufen. Die Form des Teiles zwischen 
Griff und Laffe bzw. Zinken ist erstmals bei den Hoffmann-Bestecken von 1917 faßbar, und 
zwar im Besteck für Primavesi (Kat. Nr. 369 ff.). Sie wird auch von den Besteckteilen’ Kat. 
Nr. 437-439 und dem Besteck „S be 3“ (mit einem leichten Ausschwingen in der Mitte 
dieses Teiles) übernommen, im Gegensatz zu „S be 5“ (Kat. Nr. 455 ff.), das sich - mit ge 
wissen Veränderungen-an das Besteck „rundes Modell“ (Kat. Nr.HOff.) anlehnt. Im Jahre 
1923 führten die Silberschmiede Frank und Decker je ein Muster des Obstmessers bzw. 
des Dessertlöffels aus; 1924 sind Frank, Kloiber, Götzmann und Schittenhelm für die Er 
zeugung der Muster von Dessertgabel und Tafelmesser genannt, 1928 Grötzbach und 
Kloiber für Tafellöffel und Tafelgabel. Vielleicht ist auch eine Angabe der Arbeitszeit nicht 
uninteressant: Für den Tafellöffel wurden insgesamt 16 Arbeitsstunden benötigt (10 Stun 
den Grötzbach, 6 Stunden Kloiber). 
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