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Volltext: Wiener Porzellan: Original, Kopie, Verfälschung, Fälschung

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Abb. 208. Artillerist, Wiener Porzellanmanufaktur 
Augarten; unterglasurblaue Augartenmarke, einge 
stempelter Bindenschild, in Dunkelgrau auf der Glasur: 
67, eingeritzt: 87; H 19 cm. - Wiener Privatbesitz 
Abb. 209. Unterseite der Porzellanfigur Abb. 208: 
unterglasurblaue Augartenmarke, eingestempelter 
Bindenschild, in Dunkelgrau auf der Glasur: 67, einge 
ritzt: 87 
näheren Vergleich standen drei Trompeter-Porzellanfiguren zur Verfügung: die weiß 
glasierte, unbemalte Figur der Wiener Manufaktur um 1850 (Abb. 205), dasselbe Modell, 
aber bunt bemalt (Abb. 207 links) und die Augarten-Figur (Abb. 207 rechts). Der 
Stabstrompeter der Manufaktur Augarten ist mit der unterglasurblauen Augartenmarke und 
der Zahl 168 (wohl eine Modellnummer) versehen (Abb. 206). In Goldschrift lesen wir am 
Sockelrand: „Stabs-Trompeter” und „1730” (Sockelrand hinten). Mit 28,4 cm ist die Figur 
von ungewöhnlicher Größe. Der Trompeter der Wiener Porzellanmanufaktur (Abb. 207 links) 
ist wesentlich kleiner (19,3 cm hoch) ist bunt staffiert und trägtauch eine andere Jahreszahl: 
1763. Auffällig ist auch die Sockelbemalung beider Figuren, die beim Wiener Porzellan in 
Braun und Grün gehalten ist; bei der Augartenfigur wurde wieder die typische Wiener Gold 
bordüre verwendet. Der Gesamteindruck beider Figuren ist dennoch sehr ähnlich, wenn auch 
in Ausformung und Staffierung kleine Abweichungen (Detailmodellierung, Farbigkeit) fest 
zustellen sind. Ein Vergleich der bemalten Wiener Porzellanfigur mit einer unbemalten 
(Abb. 205, 207 links) zeigt uns, daß sie in der Größe und der Art der Modellierung verwandt 
sind - das Signalhorn auf dem Rücken des Trompeters ist allerdings jeweils in anderer Posi 
tion angebracht. Dies könnte durchaus auf die oft sehr selbständige Arbeit des Bossierers 
zurückgeführt werden. 
Beim „Sappeur” stimmen Größe und Beschriftung (Abb. 203, 204) sowie die Datierung der 
Uniform (1763) überein. Die Beschriftungen sind insoferne anders angeordnet, als einmal die 
Zahl vorne (Abb. 203), einmal hinten am Sockelrand (Abb. 204) steht. 
Die außerordentliche Verwandtschaft in der Modellierung dieser zwei „Sappeure” wird nur 
etwas getrübt durch die leicht zur Seite geneigte Stellung des Augarten-Soldaten, ansonsten 
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