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damit die Schrift nicht bunt werde, und man muß den Leser fühlen lassen, daß er ihrer
bedarf. Und dann „sei die Neuerung süß". Nichts scheute er so sehr als die Buntheit des
Stils. Oftmals erklärt er seinen Gegnern, daß der Wortvorrath der magyarischen Sprache
wohl hinreiche für didaktische Werke und Predigten, nicht aber um Tragödien und Epen,
Franz Kölcsey.
Komödien und empfindsame Schauspiele zu schreiben und zu übersetzen. Seine Überzeugung,
daß er dem rechten Ziele auf der rechten Linie zustrebe, wurde immer fester, gewaltiger
und unbedingter. In Theorie und Praxis verkündete er seine Grundsätze und fuhr fort,
im Namen des feineren Geschmacks die langen Wörter zu kürzen, die schleppend gewordenen
Bildungssilben zu stutzen, alte Wörter zu beleben, Dialectwörter zu verallgemeinern,