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nannt werden. Er war und blieb englisch bis ins Mark, der Einfluß
seines Beispiels war, anders wie der des viel jüngeren Aubrey
Beardsley (1872—1898), auf dem Kontinent nicht zu fühlen.
Für mehr als ein halbes Jahrhundert hat die Slade-Kunsfschule
in London auf gutes Zeichnen hohen Wert gelegt. Unter den vielen
jungen Künstlern, die hier kurz vor 1900 arbeiteten, waren
Augustus John (* 1879), William Orpen (1878—1931) und Ambrose
McEvoy (1878—1927), von denen der erste einer der glänzendsten
unter den modernen Zeichnern ist. Im Werk der jüngeren Künstler
mögen Berührungspunkte mit der Kunst des Kontinents zu finden
sein, obwohl ich meine, daß der Prüfungsausschuß, bewußt oder
unbewußt, reine Imitationen moderner französischer Kunst aus
geschlossen hat, die seit dem Kriege in England viel weitreichender
studiert und nachgeahmt wurde.
II. BRITISCHE STECHKUNST
Unsere Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, wie Strange, Sharp
und Woollett, leisteten vorzügliche Arbeit in der Wiedergabe von
Porträts und Landschaften, aber sie sind jetzt aus der Mode und
ungerechter Weise vernachlässigt. Der Sammler von heute wendet
sein Interesse mehr der Schabkunst zu, in der englische Meister
unübertroffen sind, und der Punktiermanier. Das Schabkunst
verfahren (Mezzotinto), von einem Deutschen erfunden, wurde als
bald in England eingeführf und erlebte auf dem englischen Boden,
unter Georg III., seine reichste Entfaltung. Erstklassige Künstler
dieser Gattung waren damals zahlreich und hatten genug zu tun,
die schönen Porträts zu reproduzieren, die in dieser Zeit von
Malern wie Reynolds, Gainsborough, Hoppner, Romney, Opie und
Lawrence geschaffen wurden. Kein Verfahren war besser geeignet,
den Glanz von Seide und Atlaß oder den Schimmer gepuderten
Haares wiederzugeben. Auch die Landschaften und bäuerlichen
Themen Morlands wurden von Meistern der Schabkunst, wie James
und William Ward und John Raphael Smith, gerne als Vorlagen
gewählt.
Der vollendetste Meister der Punktier- oder Punziermanier, die
gleichfalls in England ihre höchste Vollendung erreichte, war der
Italiener Francesco Bartolozzi, der sich 1764 in London niederließ
und hier bis 1802 verweilte. Sein Schüler Luigi Schiavonetti, ferner
Conde und Simon, die zu den besten Punktierstechern gehören,