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Volltext: Ludwig Lobmeyr - schöner als Bergkristall

übernahm ich nebstbei, was es zu zeichnen gab, mein Bruder 
die Schreibereien, wofür wieder er mehr Lust hatte. 
Anfangs war, wie schon erwähnt, in meines Vaters Haus alles 
nach altem, damals gutem Brauch. Das Geschäft wurde, 
nachdem die Gesellen ein einfaches Frühstück erhalten hat 
ten, um 7 Uhr eröffnet, um 12 Uhr ging ein Theil derselben, um 
1/2 1 Uhr der andere zum Mittagstisch, und als wir zwei älteren 
Brüder nicht mehr zur Schule gingen, speiste je einer von uns 
an dem einen und anderen Gesellentisch mit, die Eltern und 
anderen Geschwister kamen um 1 Uhr daran. Um 5 Uhr war 
für uns Familie Jausenkaffee, um 8 Uhr wurde das Geschäft 
gesperrt, dann nachtmahlten wir und die Gesellen gesondert. 
An Sonn= und Feiertagen dagegen war nicht nur gemeinsa 
mer Tisch, [sondern] auch regelmäßig unser jeweiliger Haus 
lehrer, zeitweilig [dann gelegentlich] die Großeltern oder sonst 
wer zugegen, denn sichtlich war's dem Vater angenehm, an 
solchen Tagen ein anregendes Gespräch führen zu können, 
sich nicht, wie an Wochentagen, nur vom Geschäft zu unter 
halten. Bezeichnend ist wohl diesfalls, daß als einmal wieder 
der Vater verreiste, die jüngste Schwester, damals freilich 
noch sehr Kind, bei Tisch ausrief „ei, das ist gut, daß der Vater 
fort ist, so wird doch nicht immer nur vom Geschäft geredet!“ 
Mit der Zeit aber mehrte sich, es lag das so zu sagen bereits in 
der Luft, denn richtiger Anlaß war dazu nicht vorhanden, die 
Unzufriedenheit der Gesellen mit der Kost; es fiel, so ich mich 
erinnere, zuerst und zwar nach des Vaters Tode der Sonntags 
tisch, dann wurden die Verheirateten ganz frei gelassen, auch 
konnte sich jeder sein Wohnen selbst besorgen und als bald 
die Mutter starb, erhielten Alle Kostgeld. Mit dem alten Brauch 
war’s zur beiderseitigen Befriedigung aus, er hatte sich über 
lebt, wenigstens für unser Haus. - 
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267 Zeugnis des k. k. polytechnischen Institutes, Kommerzielle Abtheiiung, 
für Ludwig Lobmeyr, 29. 7.1844 
264 School report of Ludwig Lobmeyr, Imperial and Royal Polytechnica! In 
stitute, 28th February 1843 
265 Enrollment certificate for Ludwig Lobmeyr, imperial and Royal Po- 
lytechnical Institute, 30th September 1844 
266 Certificate by Joseph Lobmeyr for Ludwig Lobmeyr, 22nd February 
1858 
267 School report from the Imperial and Royal Poiytechnical Institute, Com- 
mercial Division, for Ludwig Lobmeyr, 29th July 1844 
266 Zeugnis von Joseph Lobmeyr für Ludwig Lobmeyr, 22. 2.1858 
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