Pacht der Fabrik von Marienthal in Slavonien 1837
Mit Fleiß, Umsicht und reellem Gebahren hatten sich Vater
und Mutter nicht ohne zeitweises schweres Ringen und noch
weniger ohne manche ernste Sorgen, da ja doch lange der
Kredit ^--Anspruch genommen worden mußte,-dio Dockung
dor fällig werdenden Zahlungen nicht immor von solbor oinfloß
u. s-.-w: 7 endlich zu gesicherten Verhältnissen emporgearbei
tet, ja der Vater hatte genug Geld zur Verfügung, daß er nun
selbst fremde Wechsel belehnen konnte. Da kam ein Projek
tenmacher, Kempf, an den Vater heran mit dem Anträge, eine
kleine Fabrik in Slavonien zu pachten, tmd so erwägend er
sonst war [so genau erwägend der Vater sonst war], für die
vorgebrachten Phrasen blieb er nicht unempfänglich; auch
sagte er sich, es dürfte für das Wiener Geschäft von guter Ein
wirkung sein, wenn er sich „Glasfabrikant“ nennen könnte,
kurz, er ließ sich herbei, die Pachtung anzutreten. Der Vertrag
wurde am 17. Mai 1837 unterzeichnet. Kempf ward Direktor,
meinte aber [wohl], sich bald selbst zum Herrn m machen,
zunächst und woitor auf des Vaters Kosten lustig leben zu kön
nen. Rechnung zu legen lag nicht in seiner Absicht, sondern
stets nur neue Zuschüsse zu begehren und als dies dem Vater
[doch] zu viel wurde und er mit gerichtlichen Schritten drohte,
erwiederte jener selbstbewußt, er nehme es mit jedem Stuhl
richter auf. Diese Prahlerei bekam ihm schlecht, er ward vor
Gericht gestellt und ohne viel Federlesens, wie es da unten
leicht möglich war, davongejagt; der gefetzte [herausgefor
derte] Stuhlrichter ließ ihm seine volle Macht fühlen.
Nun ward ein jüngerer Beamter einer böhmischen Glasfabrik
als Direktor für Marienthal aufgenommen, der von der Glaser
zeugung gewiß genug, ja mehr verstand, als für dieses kleine
Werk erforderlich war, aber auf Ordnung in der Buchführung
und im sonstigen Gebahren ebenfalls keine Mühe verwen
dete. Er trachtete, sich das Leben in dem Waldneste thunlichst
angenehm zu machen, am Unternehmen selbst aber hatte er
sichtlich wenig Freude, brachte es auch nicht vorwärts. Wie
wenig verläßlich der Mann war, zeigte sich freilich erst viel
später.
[Fortsetzung der Autobiographie Lobmeyrs aufS. 112]
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268 Nasice (Nassitz) und dol Moticna in Slavonien, Ausschnitt aus einer
Karte von Kroatien und Slavonien aus dem Jahre 1856 (s. S, 88)
268 Nasice (Nassitz) and dol Moticna in Siavonia, detail from a map of Croa-
tia and Siavonia from the year 1856 (see p. 88)
269 Likörglas(?) (Papierschnitt), 1838,.Vorderseite, Höhe: 9 cm
269 Liqueurglass (?) (paper pattem), 1838, front view, height: 9 cm
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270 Likörglas (?) (Papierschnitt), 1838, Rückseite, Höhe: 9 cm; bez.: „N o: 1.
Nach Papir / Muster zur probe /1 St oben zuge„ / wutzelt oder aufgetrieben /
Wien d 18* April / 838. / Lobmeyr“
270 Liqueur glass (?) (paper pattem), 1838, back view, height: 9 cm
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