nichts verstand, so kam er mit Angaben heim, nach denen
wohl auch eine Maschine und Preßmodelie angefertigt wur
den, weiche sich aber ais untauglich erwiesen, als sie in Mari
enthal versucht wurden; sie kamen wieder [zurück] nach
Wien, um verbessert zu werden, [was] es sich wieder als un
zureichend erwies. Endlich gelang es dem Vater, [sich] Ma
schinen und Mödel sieb aus Frankreich zu verschaffen, die
taugten. Aber unser Glas war zu hart, unsere Erzeugnisse wa
ren nicht mit den französischen zu vergleichen, von denen der
Vater immer noch viel bezog, weiche [aber] immer billiger wur
den und mit denen man noch später den Markt völlig übersät
tigte. Die Unternehmungsfreudigkeit hatte ihn da etwas zu
sehr verleitet. Er fuhr jedes Jahr nach de* [unserer] Fabrik,
kehrte aber von dort [stets] um so unbefriedigter heim, weil er
selbst nicht einzugreifen wußte.
Errichtung einer Fabrik in Zvecevo 1841
Da ging von einer anderen Glasfabrik in der Nähe, Darowar,
der Pacht aus, welchen zu erneuern nicht mehr entsprach.
Der erste Pächter dieser Fabrik war vor Jahren gestorben, der
Wittwe mochte es nicht behagt haben, den Fortbetrieb allein
zu leiten oder vereinsamt fortzuleben; sie nahm einen Herr
schaftsbeamten namens Hondi zum Ehegespons, einen
großen, stattlichen Mann, ohne eigenes Vermögen, treuherzig
und sicher in seinem Auftreten, vor allem [aber erst recht] mit
einer nicht geringen Dosis Schlauheit begabt. Trnka [unser Di
rektor in Marienthal] und Hondi paßten prächtig zusammen,
sie fanden sich auch, setzten den Verkehr fort und traten bald
an den Vater mit dem Anträge heran, er möge mit Hondi eine
neue Fabrik in Zvecevo errichten, für welche ein [anschei
nend] lächerlich günstiger Vertrag vom Gutsherrn [Josef] von
Jankovicz, zu erzielen war; sie sollte für die Erzeugung besse
rer, ja feiner Artikel eingerichtet werden, Trnka wird da Direktor
und die erforderlichen geschulten Arbeiter in Böhmen anwer-
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303 Vucin und Zvecevo (Glasfabrik). Ausschnitt aus einer Karte von Kroa
tien und Slavonien aus dem Jahre 1856 (s. S. 88)
303 Vucin and Zvecevo (giass works), detail from a map of Croatia and Sla-
vonia from the year 1856 (see p. 88)
ben, nach Marienthal kommt der jetzige Leiter der Hondl’-
schen Fabrik, [Anton] Schaffer, der für die Erzeugung ge
wöhnlicher Waaren vollkommen genüge. - Der Vater sah nur
die Schafspelze, nicht aber die Fuchsschwänze; daß Trnka
mehr leisten könne, als wozu Marienthal die Gelegenheit bot,
einerseits, daß Schaffer, welcher zuletzt Darowar leitete, für
dee-Vators Fabrik [Marienthal’] genüge, stund außer Zweifel,
eine gewisse Vertrauensseligkeit in die zwei Personen, wel
che ihm das neue Unternehmen als zweifellos glänzend dar
stellten, wurde ausschlaggebend. Das gemeinsame Unter
nehmen wurde gegründet, der Vertrag am 21. August 1841
abgeschlossen. -
304 Fragment einer Zeichnung (wohl für Preßglas) auf der Rückseite eines
Papierschnittes für einen Aufsatz; Durchmesser: ca. 11.2 cm
304 Fragment of a drawing (probably for pressed giass) on the back of a pa-
per pattern for a center piece; diameter: ca. 11.2 cm
305 Fragment einer Zeichnung (wohl für Preßglas) auf der Rückseite eines
Papierschnittes für einen Aufsatz; Durchmesser: ca. 13.1 cm
305 Fragment of a drawing (probably for pressed giass) on the back of a pa-
per pattern for a center piece; diameter: ca. 13.1 cm
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