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Volltext: Ludwig Lobmeyr - schöner als Bergkristall

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430 Wechsel für den Ankauf des Hauses in Währing - Promissory note for the purchase of the house in Währing 
beiten zu, und da sich Tags über dafür nicht die Zeit fand, ar 
beitete ich sehr häufig bis 1 Uhr Nachts, denn ich setzte was 
darein, dem Vater am Morgen eine Anzahl Werkzeichnungen, 
meist Schnittmuster u, dgl. vorzulegen, dazu auch mehrere 
Briefe, welche er zu unterschreiben hatte. 
Das Landhaus in Währing 1849/50 
Auf ein Haus in Währing, zu dem [rund] drei Joch Garten 
gehörten, hatte der Vater einen Satz von 11,000 fl. stehen, als 
es Anfangs 1849 gerichtlich versteigert wurde, hieß es bis zur 
Deckung des Satzes mithalten; mehr aber wurde von keinem 
Anderen geboten, das Haus also dem Vater zugeschlagen. Es 
war aber in so verwahrlostem Zustand, daß die zwei Stiegen 
und sämtliche Zwischenmauern neu gebaut, die Außenwände 
selbstverständlich gründlich hergerichtet werden mußten. Im 
Frühjahre 1850 wurde mit dem Malen der Zimmer begonnen, 
ich übernahm die Leitung, stund täglich um 5 Uhr auf, früh 
stückte mit den Marktweibern vom Hof im Cafe Nikola im Fär- 
bergäßchen, ging zu Fuß nach Währing, nachzusehen und 
anzuordnen, und war gegen 7 Uhr, als das Geschäft eröffnet 
wurde, wieder zurück. Ich hatte nie ein großes Schlafbedürf 
nis, selbst einzelne Stunden genügten mir sogar für manche 
Tage nacheinander; ich konnte zu jeder Stunde Morgens, 
wenn ich wollte, wach werden, ob 2, 4 oder 6 Uhr, brauchte 
mich nicht [darjaul den Hausknecht zu verlassen, daß or mich 
weeke [ich geweckt werde], was mir bei meinen Reisen nach 
Slavonien namentlich oft sehr zugute kam, nachdem da 
manchmal ich den Hausknecht oder den Kutscher zu wecken 
nöthig hatte. Nun hatte ich mir aber doch andauernd zu viel zu- 
gemuthet, dazu kam ein großer Aerger übereinen unserer Ge 
sellen, ich bekam eine sehr arge Gelbsucht und mußte nun 
meinen Uebereifer etwas mäßigen. Ich war aber jung genug, 
um mich bald wieder zu erholen und meinen Aufgaben ausrei 
chend zu obliegen. 
Währing den 27. July 1848. Pr 4000 fr in 20gern 
Den 27. July 1849 zahlen Sie für diesen Prima Wechsel-Brief an die 
Order meiner Eigenen die Summe von Gulden Viertausend in CMze 
in 20gern den Werth bar erhalten, und stellen es auf Rechnung laut 
Bericht. 
Herr Joh. Heinrich Paul Josef Lobmeyer 
in Wien, Stadt N° 1084 Angenommen 
Johann Heinrich Paul m p. 
Vorstehender Primawechsel ist in das Satzbuch über Währung N° 2 
fol 83 gleichlautend eingetragen und zur Sicherstellung die Wechsel 
schuld pr Viertausend Gulden Conv. Münze in 20gern c. h. c. zu Gun 
sten des Herrn Josef Lobmayer, in Folge der von Johann Heinrich 
Paul d t0 Wien den 27. July 1848 abgegebenen schriftlichen Erklärung 
und stiftgerichtlichen Auflage vom 27. Juli 1848 Z: 4610, auf das, dem 
Herrn Johann Heinrich Paul angehörige Haus N° 59 zu Währing, 
samt dazu gehörigen Garten und dem Viertl Weingarten in der Ried 
Mitterhohenwart, früheren Rechten unbeschadet, grundbücherlich 
einverleibt worden. 
Vom Grundbuche der Herrschaft Stift 
Schotten. Wien, am 29. Juli 1848/798. 
Dettmayer (?) 
[Stampiglie: STIFTGERICHT SCHOTTEN IN WIEN] 
170
	        
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