sehr zu Gemüte, denn ich hatte mich schon überaus auf’s
Heimkommen gefreut.
Unterdessen hatte sich meine Geschwulst verringert, das bis
chen Eiter wurde aufgesogen, das Ganze war bereits unbe
denklich geworden, ich brauchte nicht mehr nur auf dem Zim
mer zu bleiben, der Haupthindorungsgrund für die Heimfahrt
schwand.
Ich schrieb auch dies treulich den Eltern, überließ ihnen die
Entscheidung; wohl kam früher als sie die Postkutsche, mit
welcher ich hätte fortfahren können, aber ich ließ sie ohne
mich weiterfahren; anderen Tags traf der Brief meines Bruders
Josef ein, in dem ich wegen meines überflüssigen Anfragens,
meiner Unentschlossenheit abgekanzelt wurde und die Wei
sung erhielt, nach Zvecevo zu fahren, wo ich gewiß etwas zu
thun finden werde. Mich rüttelte der Tadel auf, ich verabschie
dete mich von allen Bekannten, welche ich in der Zwischenzeit
gemacht hatte, bemühte mich, eine Anweisung auf Vorspann
zu erhalten, die mir auch gegeben wurde, obwohl ich eigent
lich gar kein Recht hatte, solches zu beanspruchen. Aber auf
andere Weise hätte ich nicht fortkommen können. Es war
eben wieder scharfer Frost eingetreten, die früher tief kothige
Straße dadurch so holperig geworden, daß thatsächlich nur im
Schritt zu fahren und dies qualvoll genug war. So gelangte ich
Mittags erst in das ziemlich nahe Bisowatz, wo ich nur Eier und
Käse bekam. Der Notar, welcher den Vorspann anzuweisen
hatte, war abwesend. Der Richter verlangte einen Ausweis
auch über den Zweck meiner Reise, ich reichte ihm mit selbst
bewußter Miene meine Visitenkarte, die er nicht lesen konnte,
sie war ihm etwas Neues, imponirte ihm, und bald fuhr der Wa
gen vor. Als ich nach Goschka kam, war es schon zu dunkel
geworden, um noch eine Station weiter aa fahren zu können,
im kleinen Wirthshaus gab’s nur zwei Fremdenzimmer, ich
mußte eines davon mit einem Essegger Kaufmann theiien. Als
ich andern Tags um 7 Uhr nach meinem Wagen aussah, war
er noch nicht da, auch die Wirthsleute schliefen noch, doch
eine Stunde später ging’s weiter in den hellen Tag hinein und
auch rascher fort auf der besser gebauten Straße. In Nassitz
kam mir gleich ein Pandur entgegen mit der Ansage, die vier
bestellten Pferde seien bereit. Ich hätte es wohl hingenom
men, als er aber trug, ob ich der sei, der sie bestellte, konnte
ich doch nicht anders als „Nein“ sagen, bekam aber doch an
dere drei Pferde, mit denen es noch eine Strecke rasch bis Fe-
riscan Bfsancz] , dann über holperige Bahn oder über tiefge
furchte Felder herzlich schlecht und langsam weiterging. End
lich um ein Uhr fuhr ich bei Schaffer in Orahovica vor. Er war
höchlich überrascht, da er mich längst in Wien wähnte, bald
aber stellte mir die so ruhige [rührige] als fürsorgliche Haus
frau ein reichliches Mahl vor, das mir sehf [nur zu] erwünscht
kam. Abends gab es eine große Seltenheit da; Theater im
Wirthshause! Ich drängte Schaffer und seine Frau, ihr Vorha
ben, es zu besuchen, auszuführen, ich blieb im Hause. Es
wurde 9, es wurde 10 Uhr, mir ward bange, weil sie noch im
mer nicht heimkamen; bis 11 Uhr wollte ich noch warten, dann
Nachbarn wecken - die Kinder schliefen schon längst - , um
nachzusehen, was geschehen sei; ein paar Minuten früher ka
men sie unversehrt zurück, sie waren mit Bekannten so lange
sitzen geblieben! Gewiß besser, wenn man sich ohne Noth
ängstiget!
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462 Fußbecher (Papierschnitt);
HGN (= Grat Harrach, Neuweit),
1853; Höhe: 11.9 cm; bez.: „HGN
3.1853. / B 64 / 16th“
462 Footed beaker (paper pat
tem); HGN (= Count Harrach, Neu
weit), 1853; height: 11.9 cm
463 Fußbecher (Papierschnitt);
MNA (= Meyr’s Neffen, Adolf), 1854;
JRT (= wohl Ignaz Rücki, Tassitz),
1858; Höhe: 12.5 cm; bez.: „MNA
592 1 /8. 1854. / J R T 977. 1858.“
463 Footed beaker (paper pat
tem); MNA (= Meyr’s Nephews,
Adolf), 1854; JRT (= probabiy Ig
naz Rücki, Tassitz); height: 12.5 cm
i x 0.
464 Fußbecher (Papierschnitt);
MNA (= Meyr's Neffen, Adolf),
1857; Höhe: 15.9 cm; bez.: „aufge
trieben / MNA 1973 - 1857 / B 158“
464 Footed beaker (paper pat
tem); MNA (= Meyr’s Nephews,
Adolf), 1857; height: 15.9 cm
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465 Deckelpokal (Papierschnitt); GHGNw (= Gräfl. Harrachsche Glasfabrik,
Neuweit), 1859; Höhe: 17.3 cm (ohne Boden), 21.2 cm (gesamter Schnitt mit
Boden; bez.: „8 ekig / eingeblasen / mit spitzen Knopf bestellt/GHGNw. 1918-
1859 / halbe Größe des / oberen Becherrandes“)
465 Goblet with cover (paper pattem), GHGNw (= Count Harrach Glass-
works, Neuwelt), 1849; height: 17.3 cm (without bottom), 21.2 cm (total pat
tem with bottom)
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