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Volltext: Ludwig Lobmeyr - schöner als Bergkristall

sehr zu Gemüte, denn ich hatte mich schon überaus auf’s 
Heimkommen gefreut. 
Unterdessen hatte sich meine Geschwulst verringert, das bis 
chen Eiter wurde aufgesogen, das Ganze war bereits unbe 
denklich geworden, ich brauchte nicht mehr nur auf dem Zim 
mer zu bleiben, der Haupthindorungsgrund für die Heimfahrt 
schwand. 
Ich schrieb auch dies treulich den Eltern, überließ ihnen die 
Entscheidung; wohl kam früher als sie die Postkutsche, mit 
welcher ich hätte fortfahren können, aber ich ließ sie ohne 
mich weiterfahren; anderen Tags traf der Brief meines Bruders 
Josef ein, in dem ich wegen meines überflüssigen Anfragens, 
meiner Unentschlossenheit abgekanzelt wurde und die Wei 
sung erhielt, nach Zvecevo zu fahren, wo ich gewiß etwas zu 
thun finden werde. Mich rüttelte der Tadel auf, ich verabschie 
dete mich von allen Bekannten, welche ich in der Zwischenzeit 
gemacht hatte, bemühte mich, eine Anweisung auf Vorspann 
zu erhalten, die mir auch gegeben wurde, obwohl ich eigent 
lich gar kein Recht hatte, solches zu beanspruchen. Aber auf 
andere Weise hätte ich nicht fortkommen können. Es war 
eben wieder scharfer Frost eingetreten, die früher tief kothige 
Straße dadurch so holperig geworden, daß thatsächlich nur im 
Schritt zu fahren und dies qualvoll genug war. So gelangte ich 
Mittags erst in das ziemlich nahe Bisowatz, wo ich nur Eier und 
Käse bekam. Der Notar, welcher den Vorspann anzuweisen 
hatte, war abwesend. Der Richter verlangte einen Ausweis 
auch über den Zweck meiner Reise, ich reichte ihm mit selbst 
bewußter Miene meine Visitenkarte, die er nicht lesen konnte, 
sie war ihm etwas Neues, imponirte ihm, und bald fuhr der Wa 
gen vor. Als ich nach Goschka kam, war es schon zu dunkel 
geworden, um noch eine Station weiter aa fahren zu können, 
im kleinen Wirthshaus gab’s nur zwei Fremdenzimmer, ich 
mußte eines davon mit einem Essegger Kaufmann theiien. Als 
ich andern Tags um 7 Uhr nach meinem Wagen aussah, war 
er noch nicht da, auch die Wirthsleute schliefen noch, doch 
eine Stunde später ging’s weiter in den hellen Tag hinein und 
auch rascher fort auf der besser gebauten Straße. In Nassitz 
kam mir gleich ein Pandur entgegen mit der Ansage, die vier 
bestellten Pferde seien bereit. Ich hätte es wohl hingenom 
men, als er aber trug, ob ich der sei, der sie bestellte, konnte 
ich doch nicht anders als „Nein“ sagen, bekam aber doch an 
dere drei Pferde, mit denen es noch eine Strecke rasch bis Fe- 
riscan Bfsancz] , dann über holperige Bahn oder über tiefge 
furchte Felder herzlich schlecht und langsam weiterging. End 
lich um ein Uhr fuhr ich bei Schaffer in Orahovica vor. Er war 
höchlich überrascht, da er mich längst in Wien wähnte, bald 
aber stellte mir die so ruhige [rührige] als fürsorgliche Haus 
frau ein reichliches Mahl vor, das mir sehf [nur zu] erwünscht 
kam. Abends gab es eine große Seltenheit da; Theater im 
Wirthshause! Ich drängte Schaffer und seine Frau, ihr Vorha 
ben, es zu besuchen, auszuführen, ich blieb im Hause. Es 
wurde 9, es wurde 10 Uhr, mir ward bange, weil sie noch im 
mer nicht heimkamen; bis 11 Uhr wollte ich noch warten, dann 
Nachbarn wecken - die Kinder schliefen schon längst - , um 
nachzusehen, was geschehen sei; ein paar Minuten früher ka 
men sie unversehrt zurück, sie waren mit Bekannten so lange 
sitzen geblieben! Gewiß besser, wenn man sich ohne Noth 
ängstiget! 
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462 Fußbecher (Papierschnitt); 
HGN (= Grat Harrach, Neuweit), 
1853; Höhe: 11.9 cm; bez.: „HGN 
3.1853. / B 64 / 16th“ 
462 Footed beaker (paper pat 
tem); HGN (= Count Harrach, Neu 
weit), 1853; height: 11.9 cm 
463 Fußbecher (Papierschnitt); 
MNA (= Meyr’s Neffen, Adolf), 1854; 
JRT (= wohl Ignaz Rücki, Tassitz), 
1858; Höhe: 12.5 cm; bez.: „MNA 
592 1 /8. 1854. / J R T 977. 1858.“ 
463 Footed beaker (paper pat 
tem); MNA (= Meyr’s Nephews, 
Adolf), 1854; JRT (= probabiy Ig 
naz Rücki, Tassitz); height: 12.5 cm 
i x 0. 
464 Fußbecher (Papierschnitt); 
MNA (= Meyr's Neffen, Adolf), 
1857; Höhe: 15.9 cm; bez.: „aufge 
trieben / MNA 1973 - 1857 / B 158“ 
464 Footed beaker (paper pat 
tem); MNA (= Meyr’s Nephews, 
Adolf), 1857; height: 15.9 cm 
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465 Deckelpokal (Papierschnitt); GHGNw (= Gräfl. Harrachsche Glasfabrik, 
Neuweit), 1859; Höhe: 17.3 cm (ohne Boden), 21.2 cm (gesamter Schnitt mit 
Boden; bez.: „8 ekig / eingeblasen / mit spitzen Knopf bestellt/GHGNw. 1918- 
1859 / halbe Größe des / oberen Becherrandes“) 
465 Goblet with cover (paper pattem), GHGNw (= Count Harrach Glass- 
works, Neuwelt), 1849; height: 17.3 cm (without bottom), 21.2 cm (total pat 
tem with bottom) 
177
	        
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