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Volltext: Ludwig Lobmeyr - schöner als Bergkristall

Kur in Ems; Begegnung mit dem Maler Winterhaiter; andere 
Kurbekanntschaften (das Schicksal von Georg in Amerika) - 
Kur in Meran - Zarte Bande und Frauenfreundschaften 
[Von Paris Jtek ging [ich] wieder nach Ems und traf dort beim 
Kaffee mit zwei feinen deutschen [Herrn] zusammen, weiche 
es gut hinnahmen, daß ich mich zu ihnen setzte tm-d [ja] ganz 
ungeziert mit mir verkehrten. Wir hatten gegenseitig nicht Eile, 
uns bekannt zu machen, denn solch Begegnungen in einem 
Badeorte sind [meist] wie Eintagsfliegen, sie haben meist koi- 
aea [selten] Bestand; man plaudert grüßt sich, man plaudert 
und trifft sich wieder; wenn man halbwegs sich genießbar fin 
det, denn etwas Verkehr tut gar wohl. Bald aber hörte ich, daß 
der eine der Hofmaler Winterhaiter sei, dessen großes Bildnis 
[Portraitbild] „Kaiserin Eugenie mit ihren Hofdamen“, wetefres 
[als] eine Art Nachschöpfung seines kurz vorher ausgeführten 
Gemäldes „Diana mit ihren Nymphen“, allerwärts ungeteilte 
sten Beifall gefunden hatte, das ich aber, wie alle Welt in Paris, 
als eine Meisterleistung ersten Ranges früher angestaunt 
hatte, nebst anderen Bildnissen, welche von ihm da ausge 
stellt waren. Der zweite, ein wirklich lieber Hea [Mann], war 
nur der treue Begleiter seines Bruders, was meine Achtung für 
diesen wohl aber [natürlich] nicht minderte. Die beiden Herren 
vermochte ich wohl leicht zu überzeugen, wie sehr ich es zu 
schätzen wußte, an ihrer Gesellschaft theilnehmen zu kön 
nen. Ich habe wieder Hofmaler getroffen, aber keinen mehr, 
der sich so gar nicht als solcher aufspielte, wie Winterhaiter, 
der doch damals europäischen Ruf genoß. 
Da, eines Tages, brachte mir Meister Winterhaiter ein Buch, 
zeigte in demselben auf eine Stelle und sagte mir: nun weiß 
ich, wer Sie sind und heiße Sie darum [Jetzt] um so mehr will 
kommen! Ich las die Stelle, nahm gerne das Buch mit, las 
zunächst die mich betreffende Stelle wiederholt, dann alles 
Uebrige; es war ein Bericht über die Kunst und Kunstindustrie 
auf der Pariser Ausstellung, welcher selbstverständlich über 
Manche, welche daran theilnahmen, [ein] weit glänzenderes 
Urtheil enthielt, aber auch über Einige [Andre ein] schärferes, 
so daß ich das über meine Ausstellung [Gesagte]erst recht als 
sehr wohlwollend und aneifernd betrachten, mich darüber in- 
nigst erfreuen konnte. Denn dem Autor, Friedrich Recht in 
München, war ich bislang völlig unbekannt geblieben, keiner 
lei Rücksicht konnte also obgewaltet haben. Es war ein natürli 
ches Empfinden, das mich drängte, dem so wohlwollenden 
Berichterstatter unverweilt meinen freudigsten Dank für seine 
mich erhebende Beurtheilung meiner ausgestellten Gegen 
stände abzustatten. Was ich nicht erwarten konnte, war, daß 
mir auf mein Schreiben eine gar liebenswürdige Erwiederung 
wurde, aus der ich zu meinem Erstaunen entnehmen zu dür 
fen glaubte, daß nicht viel Andere den Werth solch’ günstigen 
Berichtes wenigstens dahin [so] zu würdigen wissen, daß sie 
sich doch zu einigen Worten des Dankeszollos aufzuraffen 
vermöchten. Ich habe mir dadurch, daß ich das that, was ich 
des trefflichen Mannes erworben, der dann [später] mit hart 
näckiger Hingebung sich u. A. abmühte, meinen rocht be 
schränkten [noch wenig ausgebildeten] Farbensinn etwas 
[mehr] zu entwickeln und mit dem ich /Sjöäfef/unsere silberne 
Freundschaft traulichst feiern konnte, dom ich-opator, darauf 
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587 Urkunde (1. Mai 1870) der „Gesellschaft zur Förderung der Kunstge 
werbeschule des k. k. österr. Museums“ für Erzherzog Ludwig Victor (als 
Gründer und beitragendes Mitglied) mit der Unterschrift von Ludwig Lobmeyr 
als Kassier (Edmund Graf Zichy als Präsident, Rudolph von Eitelberger als Di 
rektor des Museums, Joseph Storck als Direktor der Kunstgewerbeschule) 
587 Certificate (Ist May 1870) of the “Society for the Promotion of the 
School of Applied Arts of the Imperial Austrian Museum” for Archduke Ludwig 
Victor with Ludwig Lobmeyr's signature as treasurer. Edmund Count Zichy as 
President, Rudolph von Eitelberger as director of the Museum, Joseph Storck 
as director of the Schooi of Applied Arts 
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