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Volltext: Ludwig Lobmeyr - schöner als Bergkristall

[die] ich noch öfters zurückzukommen die Freude haben 
Ansichten im froundschaftlichon Vorkohro verdanke; daß mich 
dies allein schon die Erinnerung an jono Ausstellung beson 
ders verschönt. 
Ich hatte damals in Paris einen Vertreter, Hofmann, der für 
meine Erzeugnisse [auch] geradezu begeistert war und dem 
es darum aueb um so mebf [eher]gelang, günstige geschäftli 
che Erfolge zu erzielen, was bei einem derlei Unternehmen je 
denfalls von maßgebendster Bedeutung bleibt. 
Nachdem ich nun, was die geschäftliche Seite betrifft, bis zu 
einem Zeitpunkte gelangt bin, daß diesfalls eine Unterbre 
chung mir mindestens [eher] zuläßig erscheint, will ich jetzt 
verschiedenes Andere nachtragen, namontlioh solches, was 
mein Leben sonst genußreich gestaltete. 
Ich war also 186Q das erstemal [1860] nach Ems gekommen, 
fand [ich] an der £[L] ahn ein mir recht zusagendes, nettes 
Zimmer. [Um] 7 Uhr früh bei Beginn der Musik, welche von 
einem Kapellmeister Hempel geleitet wurde, war ich am Krän 
chenbrunnen, trank drei Becher in den vorgeschriebenen Zwi 
schenräumen, machte dann einen langen Spaziergang und 
freute mich des einfachen Frühstückes, wenn ich nach Hause 
kam. Gegen 11 Uhr badete ich im neuen Badehause, speiste 
um 1 Uhrieban derTable d’hötes im Kurhause, [nahm]im Kur 
garten nahm ich schwarzen Kaffee, spielte auch, wenn sich's 
fügte, Domino, was hier sehr beliebt war, [und] spazierte 
Nachmittags in den ganz nahen, sehr mäßig hohen Bergen 
herum, zu denen langgezogene Wege den Aufstieg sehr er 
leichterten. Meist [Noch öfter] ritt ich aber doch liebe* auf 
einem Maulesel - es waren viele für Herrn und gewöhnliche 
Reitesei für die Damen da - hinaus, denn ein paarmal noch 
zeigten sich kleine Blutungen, weshalb es geboten war, selbst 
kleine [geringe] Anstrengungen zu vermeiden. Ich besuchte 
[auch]öle Spielsäle, [doch]ohne je einen Einsatz zu machen, 
Abends nahm ich, wie die meisten der Kurgäste, meinen be 
scheidenen Imbiß auf dem Zimmer. - Der Kapellmeister liebte 
es, uns Früh und Nachmittags, auch Abends im Kurhause mit 
je einer seiner Kompositionen zu beglücken, bei denen 
Glockengeklingel, Holz- und Stahlgeklimper und andere ge 
suchte Effekte eine wesentliche Rolle spielten; dies und die 
außergewöhnlichen Instrumente, welche dabei in Anwendung 
kamen, zogen wohl immer eine Anzahl Neugieriger an den 
Musikpavillon und bestärkten den guten Hempel in seiner Mei 
nung, daß er ein nicht unbedeutender Musiker sei, während 
Andere sich über ihn ärgerten. Ich zeigte Einigen folgendes 
Spottgedicht: 
Es ertönt vom Musiktempel 
Allzu oft schon ein Geklempel, 
das vom steifen Meister Hempel 
Flacher Muße trägt den Stempel. 
Darum wünscht' ich zum Exempel, 
Man verpönte all’ den Krempel. 
Es fand in meinem kleinen Kreise Zustimmung, genützt hat es 
aber nichts. 
Ich war hiorhor ganz plötzlich aus dor Fuoch fortgooilt, schnob 
mch Hauoo, man mögo mir gleich Gold nach Emo oondon, da 
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589 Henkelkrug: irisierendes farbloses Glas mit Dekor in Weiß und Gold; ab 
1876; Höhe: 37.9 cm; „Serie von gebuckelt eingeblasenen Krystall-Gegen- 
ständen. / a) mit Gravirung, matt mit heilen Puncten. / b) mit Vergoldung und 
Weissemail-Puncten. 1876.“ (WZ IX, S. 44-55; Henkelkrug: S. 52, Blatt J) 
(PSK96) 
589 Jug with handle, iridescent colorless glass with decoration in white and 
gold, from 1876; height: 37.9 cm (PSK 96) 
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