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Volltext: Ludwig Lobmeyr - schöner als Bergkristall

für lange roicho; os kam abor kein Gold, ich hatte nur mehr we 
nige- Kreuzer in dor Tascho, hätte froilich auch Kredit - gefun 
den, da kam aber oin Brief, in wolchom mir dor Brudormifr- 
hoilto, dor Goldbriof sei längst an mich abgooondot worden 
Ich e#He& ihn dann auch auf dor Post: die Adresse hatteda- 
mafs-Biefri genügt; in dor Kurliste froilich war ich längst sehen 
oingotragon gowosonv 
Nur zur Zeitausfüllung war ich [fast] täglich stets, aber nur für 
kurze Zeit, in die Spielsäle gegangen; mich interessirten die 
Männlein und noch mehr die Weiblein und zwar zumeist jene, 
welche sich mit mehr oder weniger, oft mit abstoßender Lei 
denschaft und auch mit der blinden Zuversicht, daß ihnen 
doch noch das Glück lachen müsse, dem Spiele widmeten. In 
mir regte sich nie auch nur die geringste Lust, den kleinsten 
Einsatz zu wagen, mir kam das alles so albern wie möglich 
vor, um so mehr als die Bank in so großem Vortheil ist, daß ein 
halbwegs rechnender Mensch es mit ihr nicht aufnehmen 
wird. Da, am 10, August, sehe ich beim Trente-et-quarente- 
Spiel einen Herrn meist 1-, 2-, bis 5000 francs setzen und ver 
blüffend regelmäßig gewinnen, dann alle Noten und Rollen 
zurückziehen, wiederholt 5 Napoleons hinwerfen und verlie 
ren, wieder mit Tausenden fortsetzen, gewinnen, beim neuen, 
nochmals aufgenommenen kleinen Zwischenspiel nahezu 
ausnahmslos verlieren, so daß ich thatsächlich verblüfft, [be 
troffen wie]gebannt dabei stehen blieb. Es war gegen eilf Uhr 
geworden, wieder wollte er einige tausend francs setzen, als 
der Croupier bemerkte: ga ne va plus. - Eh bien, va banque! - 
Oui, excepte l’argent pour payer le petit jeu! Die Kugel rollte, 
man kippte die Kästchen mit den Geldmünzen und Noten um, 
zahlte das kleine Spiel, deckte ein Tuch über den Tisch; für 
heute war’s aus, morgen Vormittags ging’s wieder an. Der 
Russe, welcher die Bank gesprengt hatte, zeigte sich nicht 
wieder, die 40,000 oder mehr francs, welche er, wie man 
sagte, erhascht hatte, dürfte er bald an eine andere Spielbank 
wieder abgegeben haben. Aber ein so eigenartiges Glück im 
Spiele habe ich nie wieder beobachtet, obwohl ich im Laufe 
der Jahre noch hundert maate [malzusah]. 
Im nächsten Jahre, 1861, befand ich mich in Ems an der Table 
d’hötes zweien Brüdern und deren Frauen gegenüber, die 
Herren in meinen Jahren, die Frauen sehr jung und auch 
hübsch, mit denen ich bald bekannt wurde. Die Brüder und die 
Frau des älteren derselben waren aus Hemme im Norder- 
Dithmarschen in Holstein, und zwar er dort [als] Kirchspiel 
vogt. Er hatte de« einen [hölzernen] Arm [der einfach herun 
terhing] §an2-ste#, war knorrig über die Maßen, seine Stimme 
hart, es war, als hörte man nur Hammerschiäge, wenn er 
sprach, und doch war es gar nicht unangenehm, mit ihm zu 
verkehren, dann der Kern war viel anders, als die rauhe 
Schale. Er war mit seiner in ihrem Wesen sehr weichen, zarten 
Frau, welche aber doch gebotenen Falles starken Willen zei 
gen konnte, hergekommen, weil diese einer Kräftigung sehr 
bedurfte und vielleicht auch, weil beide hofften, ihre kinderlose 
Ehe könnte eine ersehnte Aenderung durch die Kur erfahren. 
Der jüngere Bruder, an 1834 geboren, warschon als Knabe so 
unbändig, daß selbst sein Vater aile Gewalt über ihn verlor und 
deshalb bald seine Hand von ihm zurückzog, überzeugt, daß 
aus dem wilden Jungen nichts Rechtes werden könne. Dieser, 
ohne seinem Vater etwas davon zu sagen, ging zu einem Krä- 
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590 Diplom für Ludwig Lobmeyr (Verleihung der goldenen Medaille), Graz 
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590 Diplomafor Ludwig Lobmeyr (Award of the gold medal), Graz 1870 
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591 Urkunde der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien für Ludwig Lob 
meyr als Stifter (28. 12.1872) 
591 Certificate of the Society öf the Friends of Music in Vienna for Ludwig 
Lobmeyr as donor (28th December 1872) 
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