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Volltext: Ludwig Lobmeyr - schöner als Bergkristall

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594 Dessertservice Nr. 29: „Beinglas mit Dunkelblau überfangen, mit Gold u. Opalknöpfen verziert. / Nach Zeichnung von Obbrth. Th. v. Hansen 1870.“ (WZ V, 
S. 7-10); zeitgenössische Photographie (bez.: „D. S. 29 royalblau mitgriech. Golddecor“) 
594 Dessert Service no. 29: “Bone glasscased with dark blue, decorated with gold and opal knobs. After drawings by Th. v. Hansen, 1870.” (WZ V, pp. 7-10); 
Contemporary photograph 
mer in die Lehre, was wohl zu seiner Ausbildung wenig 
stimmte, auch dem Vater mißfiel, aber dadurch wurde er den 
Jungen los. Derselbe biieb, trotzdem er oft über die harte Ar 
beit und knappe Kost im Stillen weinte, volle vier Jahre, nur 
weil sein starrer Wille es ihm verwehrte, reuig in’s Vaterhaus 
zurückzukehren. Mit einem guten Freunde und Leidensge 
fährten bei dem Krämer verabredete er, als seine Lehrzeit 
endlich um war, daß sie zusammen nach Amerika ziehen 
[wollten], er war damals 17 Jahre alt, bat seinen Vater um et 
was Geld, dieser sendete ihm welches, als gänzliche Abferti 
gung; es waren 200 Thaler, womit nun Beide ausreichen soll 
ten. Sie nahmen den letzten Platz auf dem Dampfer, als sie in 
New-York landeten, hatten sie nur noch 40 Dollars in der Ta 
sche. Sio waren Unentschlossen, was thun [waren sie] aber 
kaum einige Schritte am Quai entlang gegangen, als sie ein 
Jude deutsch ansprach und sich anschloß, was ihnen nur will 
kommen war. Er sagte: in ein Hotel könnt Ihr nicht gehen, da 
werdet Ihr geprellt; wollt Ihr, so kommt zu mir in’s Haus [, das 
kostet wenig] I Sie stimmten gerne zu. Gleich war ein Karren 
herbeigeholt, Alle legten selbst Hand an, die Koffer aufzu 
packen, stiegen auf das Seitenbrett, klammerten sich fest an 
die Stangen, welche vor den Radachsen heraufragten und 
nun ging’s fort über Broadway in immer unfreundlichere 
Straßen. Der Jude bemerkte während der Fahrt, daß er freilich 
nicht in einem vornehmen Stadttheil wohne, aber sie werden 
bei ihm doch gute Unterkunft finden und sie mußten sich nun 
wohl oder übel darein ergeben. Endlich wurde in einer engen 
Straße vor einem hohen Hause gehalten, abgeladen, der Kut 
scher verlangte über einen Dollar, Georg hatte nur ein zwei 
einhalb Dollarstück, verlangte darauf zurück, aber der Andere 
fuhr eiligst Davon. Nun mußten sie ihre Siebensachen in’s 
Hinterhaus vier Treppen hoch selbst hinauftragen, wo sie, 
als dies gethan war, müde und matt in ein Zimmer traten und 
von einer Anzahl anderer Juden wie gute Bekannte begrüßt 
wurden. Als sie nach ihrem Zimmer trugen, hieß es: Euer Zim 
mer ist hier; da essen und schlafen wir; ist ersteres vorüber, 
werden wir eine Lagerstätte auch für Euch bereiten. Ihr werdet 
gut ruhen, morgen sehen wir uns etwas die Stadt an, dann 
geht’s gleich an’s Werk, um einen Posten zu finden; hier in der 
Neuen Welt gilt es rasch handeln und wenig Ansprüche stel 
len, wenn man nicht viel Geld dafür hat! 
So geschah’s. Am zweiten Tag führte sie der Jude durch 
Straßen, in weichen Kaufleute zweiten Ranges ihre Geschäfte 
hatten, er hieß Georg auf der einen, den zweiten auf der ande 
ren Seite in jedem Laden anfragen, ob man keinen Commis 
aufnehmen wolle. Dieser kam gleich am ersten Tage an, ver 
abschiedete sich bestens dankend von dem sie so richtig an 
leitenden Juden; Jener mußte noch mehrere Tage so weiter 
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