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621 Detail von Abb. 619, S. 266; zeitgenössische Photographie. - Detail of ill. 619, p. 266; Contemporary photograph
doch nur für Tadelnswerthes gebraucht wird, so dürfte jener
Scharfsinn doch auf unrichtige Wege geführt haben!-
Tafelrunden, Spielabende, Wirtschafterin
Schon zu Lebzeiten der Eitern, so von 1850 an, kamen an
Sonn- und Feiertagen unsere Bekannten Nachmittags, um mit
uns Brüdern bei Billard- und Kartenspiel einige Stunden heiter
zu verbringen. Es gab nach damaligem Brauch eine „Jause“,
aus kaltem Fleisch, Obst, Käse und Backwerk bestehend und
herrschte, namentlich wenn infolge Urlaubs Bruder Franz da
bei war, der durch seinen sprudelnden Witz jede Tafelrunde
unausgesetzt erheiterte, eine so frohe Stimmung, daß sich Je
der immer wieder auf den nächsten Sonntag freute. Solche
Spielnachmittage fanden dann auch zur Winterszeit in der
Stadt bei uns ihre Fortsetzung, ebenfalls nach des Vaters Tod
und wurden nur unterbrochen, als der Mutter und des Bruders
Josef[s] Erkrankung immer besorglicher wurde.
Einige Zeit, nachdem ich meine Junggesellenwirtschaft einge
richtet hatte, ging ich daran, jene einfachen Spielabende wie
der aufzunehmen. Ich hatte zuerst nur einen Diener, der mir
auch ganz genügte, nachdem ich Mittags und Abends im Hotel
speiste. Aber einige meiner Bekannten drangen so sehr in
mich, auch in Anbetracht dessen, daß ich manchmal etwas lei
dend sei, eine Wirtschafterin zu nehmen, daß ich endlich
nachgab und dafür eine mir besonders empfohlene, nicht
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