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625 Beaker (paper pattern);
height: 11.7 cm, “Russian glass”
after an original in the Austrian
Museum of Art and Industry (to-
day: Austrian Museum for Ap
plied Arts, Vienna), inv. no.
Gl 614 (acquired at the Paris
World Exhibition 1867, iliustra-
ted in: Neuwirth 1981, Orientali-
sierende Gläser, p. 85)
625 Becher (Papierschnitt); Höhe: 11.7 cm, bez.: „russisches Glas.“; nach
einem Original im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie (heute
Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien, Inv. Nr. Gl. 614 (er
worben auf der Pariser Weltausstellung 1867, Abbildung in: Neuwirth 1981,
Orientalisierende Gläser, S. 85)
Kunstgewerbemuseum, Kunstgewerbeschule
Ich sah Von da an [sah ich] hin und wieder meine früheren
Freunde bei mir, im Hotel, wo ich speiste, machte [erwarb]ich
neue Bekannte, [ebenso] im Gewerbeverein, zu dessen Wo
chenversammlungen zu gehen ich mir [allerdings] um so weni
ger Zeit nahm, als ich aller Vereinsmeierei stets abhold war, an
dessen Nachtsitzungen teb aber, welche die Herren der Lei
tungen und einige andere mir angenehme Industrielle zu mif
zusagender Nachtmahlotundo im Hotel Munsch abhielten, ich
gerne theilnahm. [Daraus] ergaben sich [allerhand] neue Be
ziehungen. und mein [Mein] Verkehr mit dem Museum brachte
mich erst recht manchen Persönlichkeiten näher, mit denen in
freundschaftlichen Verkett [Berührung] zu treten mir vor Al
lem erwünscht war.
[Erst auf Blatt 248 einzuschalten: Es drängt mich gleich hief-eF
nigos über die orsto Zeit dos Museums nach moinor Auffas-
■sung-ausz-khführ-en. deiin ]
[Alles erst zu Blatt 248] [[Anm. d. Verf.: gemeint ist der Text des
Manuskripts bis „besser als Andere anzubringen vermochte“] ]
In der Festschrift, welche vom Museum selbst anläßlich der
Weltausstellung in Wien 1873 und jener, welche 1889 zur
Feier des 25jährigen Bestandes des Museums [1889] heraus
gegeben wurde und welche [beyde] vom Direktor Eitelberger
verfaßt waren [sind], kann man, namentlieh in dor zweiten-, al
les [wohl] nachlesen, wie sich ich möchte-sagen jeder Ein
zelne um die Entwicklung des Museums [Institutes] und der
dazugehörigen Kunstgewerbeschule verdient gemacht hat.
Nur eines konnte ich darin nicht zutreffend gegeben finden,
was Eitelberger selbst dafür geleistet hat. Eino selbstlosere
Erzabfung — nein - Eine [solch] gar zu weit gehende Zurück
stellung der [eigenen] Mitbethätigung habe ich nicht wieder
getroffen. [Ich] kann dies kaum bewundern, um so mehr als
[es]von denen, welchen diese Selbstverleugung zugute kam,
am wenigsten anerkannt wurde. Doch zunächst wenigstens
nicht-mohr darüber, ich wordo darauf doch noch und oingo-
dendor zurüekkommen müssen—
Also, wie es nicht in jenen Festschriften zu lesen, aber meiner
Ueberzeugung nach doch Thatsache ist, geschah es doch zu
meist durch Prof. Eitelberger’s manchmal wohl überquel
lende, gewiß aber allein zu baldigem Erfolg führende Rastlo
sigkeit, daß Sr. Majestät der Kaiser nicht nur 1863 die Errich
tung eines Kunstgewerbemuseums genehmigte, [sondern
auch]Sr. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Rainer, der mit, minde
stens gesagt, lebhaftestem Interesse sich von allem Anfänge
an und stets weiter für dasselbe [eifrig] bemühte, zum Protek
tor der Anstalt ernannte. [Ebenso]bewilligte [auch die Ma
jestät], daß aus den kaiserlichen Sammlungen leihweise ent
nommen werde, was ä&m [irgend]geeignet war. [Nicht minder
verstand Eitelberger] Kunstfreunde, den Adel, Kirchen, Klöster
u. s. w. man ebenfalls dazu heranzuziehen, die Zeitungen
[aber] brachten [wozu J. Falke, der gleichzeitig mit Eitelberger
an das Museum berufen worden war, mit seiner feinen Feder
vieles beitrug] gar schöne Berichte über das neue, aber wohl
in seiner Art [noch] recht bescheidene Institut, das berufen sei,
gegen den sehr schlechten herrschenden Geschmack an
zukämpfen. Das [eben] weckte die Neugierde der oberen und
der mittleren Kreise, dadurch [ja es] kamen [bald] mehr Besu
che, als man zuerst erhoffen konnte, Manche trugen [auch]
werthvolle Gegenstände an, um die Sammlung zu bereichern,
[kurz]das Museum wurde populär. Daß aber mit dieser, wenn
auch sich stetig mehrenden und gediegener werdenden
Sammlung im bescheidenen Ballhause der Kunstindustrie
nicht besonders viel geholfen werden könne und wordo, war
Eitelberger wohl vom Anfänge an klar; als das Wichtigste galt
ihm, [darum eine] an dieses Institut angegliedert/ej eme
Kunstgewerbeschule zu orrichton, die denn auch bewilligt
[ward] und ebenfalls nur eine provisorische Heimstätte in der
sogenannten [alten] Gewehrfabrik in der Währingerstraße er
hielt, wo sie im Herbst 1867 eröffnet wurde. [Auchj-Gypogioße-
roi und Photographie wurdennieht vorgosson.—
An die Schule wurde als Professoren Architekt Storck beru
fen, dessen großes Geschick, sich in allen Techniken sogleich
zurecht zu finden, dessen feiner Geschmack für Form und Or
namente;' dessen [wie seine] Fähigkeit, rasch reizende und
ausführbare Entwürfe der an ihn herantretenden Industriellen
zu liefern und dessen Liebe zum Lehrfache ihn für diese Stelle
ganz besonders befähigten. Dazu kam Maler Laufberger, den
man insbesondere [ob] seine lieblichen Kinderfriese in der
neuen Oper bewunderte, welche damals als eine Meisterlei
stung galten, nahe-zs und dessen Talent [sich] auch für das
Kunstgewerbe siek mehr eigneten, als für hohe Kunst.
[Ebenso]Sturm, welcher Blumen, Früchte, aber auch Amoret
ten so farbenprächtig, so frisch und wahr zu malen verstand,
daß es mich nicht befremdet hätte, wenn, wie der Mythe nach
dem griechischen Maler Zeuxis, [ihm] der merkwürdige Erfolg
geworden wäre, daß auch auf seine Fruchtgehänge Vögel hin
geflogen wären, um daran zu naschen. - Es waren [wurden]
weiter berufen; der Bildhauer Professor Otto König, dessen
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