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651 Vasen und Aufsätze aus der Serie „Vasen etc. mit orientalischen Email- / dekorationen, diese nach Zeichnung / des Architekten J. Salb. / Wei ßes Beinglas
Rubin überfangen./ Decor = Weiße Punkte = Weiß; Gelb = Gold; /Grün = Grün; Orang = Orang; Blau = Blau.“ (WZXI, S. 22-24); zeitgenössische Photographie
651 Vases and center pieces of the series “vases etc, with oriental enamei decorations / after the drawing of the architect J. Salb / white bone glass cased with
ruby glass ...;” Contemporary photograph
gen zu lassen vermochte.
Meister Hansen ging mit gewohntem Feuereifer an die Auf
gabe und entwarf einen prachtvollen Tafelaufsatz, dessen Mit
telstück, eine auf eieef großer, länglicher Spiegelplatte ste
hende ovale Blumenschale mit Rand und Fuß aus Bronze, an
einer der Längsseiten die Ceres zeigte, rechts und links mit je
einer Feldfrüchte tragenden [weiblichen]Centaurin, an der an
deren Bachus mit zwei männlichen Centauren, - Fruchtauf
sätze, um deren Säulenfuß Bachanten einen lebhaft beweg
ten Reigen tanzten, Dessert- und Kompotaufsätze mit liebli
chen Amoretten, Armleuchter, ebenfalls mit reichem Figuren
schmuck, dann dazu gehöriges Trinkgeschirr, Schüsseln, Tel
ler u.A. m. Für die Figuren machte er bostimmto ausgodrüekte
Skizzen und ließ nach denselben vom Rahlschüler Professor
Bitterlich völlig ausgeführte Zeichnungen herstellen, was der
feinfühlige Künstler auch entzückend schön erledigte. Nun
ging’s an’s Modelliren, womit eie Bildhauer Winder und An
dere betraut wurden. Hansen hätte namentlich die kleineren
Stücke sich leicht wiodorholt nach Hause bringen lassen kön
nen, um sie zu begutachten. Dazu war er aber zu rücksichts
voll. Ich holte ihn öfter[s] emaie ab, wir nahmen dann einen
Wagen, um in die Werkstätten zu fahren, wo Hansen selbst
das Bossirholz nahm, um [und] nachzuholfen[besserte]. War
ihm Mehreres nicht nach Wunsch, kamen wir ehestens wie
der; so ging es unverdrossen, ja mit voller Freudigkeit fort, bis
auch das letzte Stück ganz gelungen war. Auch woitor wurde
das Ciselieren der Bronzestücke [wurde]von ihm geleitet und
überwacht, dafür war aber auch das Ganze so schön und edel,
wie wohl kaum ein zweiter derlei Aufsatz, mindestens bei uns,
noch je hergestellt wurde. Und doch fanden nur die Trinkge-
schirre und mit der Zeit einzelne Aufsätze Käufer; erst nach
Jahren stellte sich ein spanischer Grande ein, der und dor
wirkliches Empfinden für diese im besten Sinne klassischen
Arbeiten zeigte [und] das Ganze zu einem [freilich] weW sehr
ermäßigten Preis kaufte.
Wenn wir, wie oben bemerkt, zu den Modelleuren fuhren,
durfte ich nie den Wagen bezahlen, obwohl wir ihn doch nur in
meiner Angelegenheit brauchten. Von Hansen konnte man nie
erfahren, welches Honorar er beanspruche, er arbeitete wohl
nahezu allen wenn nicht thatoächiich allee Kunstindustriellen
und auch Anderen umsonst. Nach der Pariser Weltausstellung
1867 sendete ich ihm am Weihnachtsabende mit einem gewiß
sehr verbindlichen Schreiben 800 fl. und bat ihn eindringlich,
dieselben als [allerdings nur mäßigen] Dank für seine viele
Bemühung anzunehmen; am nächsten Feiertag besuchte ich
ihn, sein Erstes war, das Geld aus der Schreibtischlade zu
nehmen, es in zwei Hälften zu theilen, mir die eine in die Ta
sche zu stecken und zu sagen, er habe für das Behaltene mir
noch viele Entwürfe zu liefern. Jede Einwendung meinerseits
blieb fruchtlos. Als ich zu Für seine [dann folgenden]so vielen,
[als] außerordentlichen Leistungen [sandte ich ihm] Weih
nachten 1873 ihm wieder ein Honorar und zwar von zwei oder
dreitausend Gulden mit einem Schreiben übersendete, in wel
chem ich ihn inständigst beschwor, es anzunehmen und nach
seinem Gutdünken zu verwenden, da er sonst ja doch nur mei
nen lachenden Erben ein Geschenk machen würde, welche
zu orwoison und daß seine Weigerung es mir zum mindesten
erschweren würete [müßte], wieder ein Anliegen vorzubringen.
An einem der nächsten Festtage ihn, wie herkömmlich, wieder
besuchend, umarmte und küßte er mich, gab mir Geld und
Brief mit der Bemerkung zurück: „Wenn wir gute Freunde blei
ben sollen, darf von derlei nie wieder die Rede sein; du kannst
kommen, so oft du willst, ich werde dir immer gerne zur Seite
stehen - also abgemacht!“ Ich konnte so nur die nächsten
Weihnachten seiner Schwester ein Hansen’sches Tischser-
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