MAK

Volltext: Ludwig Lobmeyr - schöner als Bergkristall

81 
: 
m 
m 
:: 
gggggg 
m 
Blillll 
mm 
mm 
I 
wMsimmmmiä 
mm. 
SSIs 
: 
': ■: 
sin 
^ m 
WM 
8 
Sl 
- , »*F - < 
'«Kii 
ß ' «, 4 - • .■ a" .1 
«Ä ' -vf/fei 
[' r- •., 
: : 
i s 
■ 
: 
m 
wm 
•- : 
■ 
663 Toilettegarnitur, wohl aus der Serie „Celadon C mit maurischer Emailmalerei“, J. Salb, 1873; zeitgenössische Photographie („Toilette seladon mit buntem 
oriental. Emaildecor“) (Neuwirth 1981, Orientalisierende Gläser, S. 279-296) 
663 Toilet set, probably from the series “Celadon C with Moorish enamel painting,” J. Salb, 1873; Contemporary photograph (“Toilet seladon with oriental ena- 
mel decoration”) (Neuwirth 1981, Orientalisierende Gläser, pp. 279-296) 
indem ich sie [stets], ohne jede[wege] Bemäntelung zu versu 
chen, rückhaltlos eingestand und um Nachsicht bat, die dann 
viel lieber gewährt wurde, als hätte ich, wie so Viele es nicht 
anders über sich zu bringen vermögen, irgend eine Rechtferti 
gung zu versucht, weiche der Andere doch gleich als gehalt 
lose Ausrede erkennt und verstimmter wird, weil er ein X für 
ein U hinnehmen soll. 
Auch ein gut Stück Vertrauensseligkeit habe ich von meinem 
Vater geerbt und dafür namentlich später einmal, was ich dann 
erzählen werde, sehr hart büßen müssen. 
Diese Anlagen zusammen machten mich zu dem, was ich 
wurde und ermöglichten es mir auch, ausdauernd weiter zu 
streben, nie zu meinen, ich habe bereits eine genug [hinrei 
chend] hohe Stufe erreicht, um hier nachhaltig ausruhen zu 
können. Ich sah immer noch höhere Ziele vor mir, die zu-err-ei- 
cherr mir wohl viele Mühe verlohnten. - 
Weltausstellung in Wien 1873, Einrichtung und Eröffnung 
Der Winter von 1872 auf 1873 war, wie das in einem Jahrhun 
dert kaum ein paarmal vorkommt, bis auf einen einzigen Tag 
frostfrei; es konnte so nach [an den Ausstellungsbauten] fort 
und fort gemauert werden und hatten wir es nur dem zu ver 
danken, daß wir nicht bis zum Eröffnungstage am 1. Mai gar 
schmählich im Rückstände geblieben waren, Oberbaurath v: 
Hasenas-es Um so mehr als B r Schwarz von dem Projekte des 
Engländers [Rüssel] bezaubert war, [der] eine Rotunde als 
Mittelbau angenommen, wogegen gewiß nichts einzuwenden 
war, da sie ob der großen Spannweite der Decke thatsächlich 
[als] etwas noch nicht dagewesenes war [erschien], worauf ja 
auch die späteren Weltausstellungen, wie die in Paris mit 
ihrem nichts weiter als eine Konstruktionsbravour bedeuten 
den Eiffelthurm, die amerikanische mit einem kolossalen Has 
pelrade od. dgl. besonderen Werth legten. Sonderbar schien 
es weht [dagegen] wenigstens dem Laien, daß die Kassetten, 
welche die Tragfähigkeit der Decke bedingten, nach außen 
statt nach innen offen waren, anscheinend nur um an die 
Decke einen Sternenhimmel zu malen, [was für Räume, wel 
che nur bei Tage benützt werden, nicht einmal sinnig ist]. In 
späteren, schneereichen Wintern brachte dies eine bedenkli 
che Belastung der Decke und unsägliche Mühe, den Schnee 
herunterzuschaffen. Ich glaube aber, an dieser nach gewöhn 
lichen Begriffen verkehrten Deckung der Kassetten war nicht 
Hasenauer schuld, denn der Engländer ließ sich nichts darein 
reden und B r Schwarz fand nur zu gut, was der sagte. An diese 
gewaltige Rotunde, welche übrigens nun bald ein Vierteljahr 
hundert steht, schloß sich rechts und links je eine mächtige 
Galerie an, von welcher in gleichen Abständen beiderseitig 
kleinere Galerien, nachdem sogenannten Fischgrätensystem 
abzweigten, das [welches] den Vortheil bot, daß man, wenn 
während des Baues noch bedeutende Anmeldungen von Aus 
stellern oinlaufon sollten, nach [belieben] mehr Gräten zu 
bauen konnte. Was die Portale und die Ausschmückung über 
haupt betrifft, bewährte sich Architekt v. Hasenauer’s Ge 
schmack, seine lästige [heiter prächtige] Art, ausgezeichnet. 
Vom Kunstpavillon, wolchor die lakonische Aufschrift „Der 
Kunst- eddeity den Pavillons für Alterthümer, in denen nun 
Künstler-Ateliers sind, der Maschinenhalle, welche jetzt, sehr 
ergänzt, als Großmarkthalle dient, und von den zahllosen Ne 
benbauten brauche ich wohl nicht weiter zu sprechen, da ich ja 
keinen allgemeinen Ausstellungsbericht geben will. 
Die Galerie links von der Rotunde war samt ihren Seitengräten 
294
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.