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669 Serie: „Krüge etc. aus Krystallglas mit hellpolirter Renaissancegravirung nach eigenen/Zeichnungen“ (WZ Vlii, S. 33,34); zeitgenössische Photographie
669 Series: “Jugs etc. of crystai glass with poiished Renaissance engraving afterown designs” (WZ VIII, p. 33, 34); Contemporary photograph
bewilligt haben würde, mehr erspart als von dem überhohen,
durch welchen sie in den allgemeinen Schwindel hineingezo
gen wurden. Gewiß wäre bei der [damals herrschenden]maß-
losen Ueberspekulation der Krach auch gekommen, aber er
wäre weit milder verlaufen, die Cholera trat 1874 und 1875
nicht wieder auf, es hätte so nach wahrscheinlich ein reichli
cher Fremdenbesuch stattgefunden, durch welchen nicht we
nige Käufe zustande gekommen wären. Der Baron Schwarz
hat [also], trotzdem ihm ein fabelhaft milder Winter zu Hilfe
kam, doch nur zu einem großen Mißerfolg geführt; wie aber
erst wäre es geworden, wenn eine abnorm lange Frostzeit alle
Arbeiten behindert hätte? Trotz noch weit größerer Ausgaben
doch nur ein schmachvolles Fiasko!
In der Jurygruppe für Glas war ich Vicepräsident, ein belgi
scher Tafelglasfabrikant aus Lodelinsar bei Charleroi, M r Leon
Mondron Präsident. Der Aufenthalt in Wien war mir schon un
behaglich, ich ging [daher] in den Thalhof bei Reichenau, fuhr
an Sitzungstagen früh Morgens nach der Stadt, Abends wie
der auf’s Land und als wir mit unseren Arbeiten zu Ende waren
und jeder Juror für seine Landsleute genug Auszeichnungen
errungen hatte, lud ich alle Mitglieder zu einem gemeinsamen
Mahle zu Sacher am Konstantinhügel, gegenüber der Ausstel
lung im Prater. Wir waren da so vergnügt, wie es nur immer
eine so vielsprachige Tafelrunde [seyn konnte], von der immer
nur ein Theii den andern versteht, sein kann so daß die franzö
sische Sprache allein nw [noch] einigen Ideenaustausch er
möglichte sein konnte. An diesem Tage war wieder Fiaker
streike: ich hatte einen Wagen aus Währing kommen lassen,
einen großen Rumpelkasten, aber doch ein Wagen! Sr. kai-
seri. Hoheit Erzherzog Rainer hatte für den Abend die ge-
sammte Jury zum Empfange geladen; in meiner Gruppe be
fanden sich auch zwei Japanesen, die, entgegen meiner Wei
sung, zu unserem Mahle schon in Frack und weißer Binde ge
kommen waren. Ich bot ihnen an, mit mir zum Erzherzog zu
fahren, worein sie gerne willigten. Wir mußten bei mir zu
Hause Halt machen und während ich mich ankleidete, besah
der eine der beiden bei Kerzenlicht meine Bilder, der andere
beschäftigte sich eifrig mit den Albums, sie suchten so auch
diese kurze Zeit zu nützen. Im Palais angelangt, traten wir in
den Kreis, in welchem der Erzherzog Cercle hielt und stellte
ich meine beiden Japaner vor, von denen aber nur der eine et
was französisch sprach, dann schritt ich mit meinen Schützlin
gen nach der anderen Seite, traf auf den Obersthofmeister
Fürsten Hohenlohe und erlaubte mir, ihn zu fragen, ob ich mir
gestatten dürfe, die Japaner auch ihrer kaiserl. Hoheit der
Frau Erzherzogin vorzustellen. Scharf abweisend lautete
seine Antwort: „Ich weiß nicht, stellen Sie hier vor oder der Ba
ron Schwarz?“ Ich verneigte mich geziemend, wendete mich
an den Genannten, der gleich seines Amtes waltete, dann fuhr
ich meine gutmütigen Anhängsel in ihre Behausung und
schlief bald ohne jede Erregung ein. Der stolze Fürst hat übri
gens ein Jahr vor seinem Tode sich mir gegenüber so liebens-
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