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Volltext: Ludwig Lobmeyr - schöner als Bergkristall

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679 Becher (Werkzeichnung) aus der „Serie gemeingrün mit Malerei in Deutscher Renaissance“; Höhe: 19.9 cm; bez.: „N°714/ J & LLobmeyr“ 
679 Beaker (working drawing) from the “Common green series with painting in German Renaissance;” height: 19.9 cm 
Wohnung in der Kärntnerstraße -• Bildersammlung 
Als 1864 meine Schwester Mathilde von mir weggezogen war, 
um ferner als eigene Hausfrau zu walten, verblieb mir die 
ziemlich bescheidene, nur nach der Weihburggasse gelegene 
Wohnung, in der wir seit Jahren gehaust hatten. Sie war 
schlicht bürgerlich eingerichtet, wenngleich wir beiden Brüder 
inzwischen schon etwas hübschere Möbel angeschafft, auch 
auf Anrathen des Beivedere-Galerie-Direktors Erasmus En- 
gerth zwei gewiß sehr gute Bilder, welche er irrthümlich für 
Claude Lorrain’s hielt, dann noch eines aus der Versteigerung 
der Sammlung eines Grafen Festetics in Wien erworben hat 
ten, das als ein [D, van] Graesbök bezeichnet war, auch von 
Kennern als solcher gelten gelassen wird, das ich aber trotz 
dem nur für ein Werk eines Rubensschülers, vielleicht . . . 
halte. Alle drei Bilder sind so schön, von welchem Meister sie 
auch sein mögen [daß sie]mir immer Freude machen werden. 
In diesen schlichten Wohnungsrahmen paßte wohl nur die 
seitherige Gesellschaft meiner jüngeren Freunde, die sich mit 
flottem Spiel und einfachem Abendessen gerne begnügte. 
Nun wurde [ab er] eine Wohnung nach der Kärnthnerstrasse 
zu frei, die ich sogleich nahm, hübscher einrichtete und nach 
und nach auch reichlicher mit Bildern schmückte. Es wurde 
um diese Zeit auch die Versteigerung der Sammlung des kurz 
vorher vorher verstorbenen von Arthaber angekündigt, wel 
che namentlich von Wiener Meistern wie Danhauser, Gauer 
mann, Fendi, Rudolf Alt, Waldmüller, Ammerling, Eybl, 
C. Marcko u. A. m. hervorragende Werke enthielt, so daß man 
es dem Sohne übelnahm, daß [als] er, welcher doch gar nicht 
auf den Erlös dafür angewiesen war, diese für jene Zeit sehr 
hervorragende bürgerliche Sammlung wieder in alle Winde 
zerstreuen ließ. Auch ich hatte darüber eine Anwandlung von 
Ärger, ging zum jungen Arthaber, sagte ihm, ich würde wün 
schen, daß die Sammlung erhalten bleibe, und biete ihm dafür 
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