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Volltext: Ludwig Lobmeyr - schöner als Bergkristall

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710 Aufsatz aus dem Dessertservice Nr, 168 „zum eigenen Gebrauch“ (s.S. 322); Glas mit Schliff und Schnitt, Siibermontierung (J. C. Klinkosch); Höhe: 
22 cm, Länge: 48.1 cm (WZ VI, S. 44, Blatt A) (PSK48) 
710 Center piece from the dessert Service no. 168 (see p, 322); cut and engraved glass, silver mounting (J. C, Kiinkosch); height: 22 cm, length: 48.1 cm 
§ee [fast] noch feucht und war gekommen, das Geld gleich in 
Empfang zu nehmen, da es anscheinend schon benöthigt 
wurde. Der Vater empfing seit 1892 vom Unterrichtsministe 
rium jährlich 3.000 fl., wofür er irgend ein Aquarell liefern 
konnte. Er hatte, wie schon erwähnt, manches Blatt günstig 
verkauft, brauchte für sich selbst äußerst wenig, doch ver 
mochte er nie genug für seine Angehörigen herbeizuschaffen. 
Es war untor dioson Verhältnissen [für ihn in jeder Hinsicht] ein 
um oo größeres Glück, daß es ihm immer noch möglich war, 
Vortreffliches zu schaffen, trotzdem ihn die Gicht immer mehr 
[u. mehr] quälte. Seine Hände zitterten seit Jahren so sehr, 
daß er es gerne annahm, wenn man ihm bei Tisch das Fleisch 
zerlegte und sonst behilflich war; geradezu bewunderungs 
würdigerweise aber vermochte er, wenn er beim Malen den 
Pinsel ansetzte, selbst lange Linien tadellos gerade zu ziehen. 
Seine späteren Bilder sind, ebenso wie jene Pettenkofen’s 
und [wohl] nahezu aller Meister, breiter ausgeführt als die 
früheren, haben aber durch ihre Farbenfrische und auch son 
stige Vorzüge einen besonderen Reiz. Bodauorlichorwoiso 
me-ßto er jetzt wie frühor manches dorcolbon sehr rasch vor 
worthon, doch hätte oo koin Drittor-vormocht; da ordnend em- 
zegroifon. 
Trotzdem er schon seit langem, wie gesagt, zeitweise sehr 
von der Gicht geplagt wurde, konnte er in halbwegs erträgli 
chen Pausen sich mit geradezu muthwilligor [übersprudeln 
der] Laune dem gesellschaftlichen Vergnügen hingeben. Im 
mer wird es mir in Erinnerung bleiben, wie Anfangs Oktober 
1895, als der ebenfalls achtzigjährige Großmeister Menzel 
nach Wien kam, die Künstlergenossenschaft diesem zu Ehren 
bei Sacher ein Banquet veranstaltete, alle Theilnehmer, dar 
unter Alt, versammelt waren y-eel als Menzel eintrat und 
zunächst zu Alt gewiesen wurde, dieser ihn mit einer Serie von 
launigen Späßen [Scherzen] bewillkommte. Der merkwürdig 
kleine Meister mit dem nahezu trocken ernsten Gesichtsaus 
druck schien, wenigstens im ersten Augenblicke, diese Mätz 
chen nicht zu verstehen und nicht klar zu sein, ob sich Alt nicht 
über ihn lustig mache, doch da wir Anderen lachten, lächelte er 
so weit mit als er’s überhaupt vermag, sprach dann mit Ande 
ren; man ging bald zu Tisch, an welchem die beiden Altmeister 
neben einander saßen und sich weiter recht gut miteinander 
unterhielten. Das kleine Fest verlief sehr günstig [glücklich] 
und als ich, da es schon spät geworden war, davonschlich, 
saßen die beiden alten Herrn noch bewunderungswürdig 
munter beisammen und plauderten so lebhaft, als sollte dies 
so bald kein Ende nehmen 
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