mes Banquet veranstaltet, wenn nicht der Präsident seine Mit
juroren zu Gast lud; in unserer Gruppe geschah nichts; dem
Präsidenten war’s thatsäeMeb nicht zuzumuthen, auch die
anderen Franzosen gaben kein acquit, ich wollte nicht die Sa
che anregen, sondern lud von Trouville aus die fünf französi
schen Juroren, dann Mondron, den französischen Fabrikan
ten Feil, unsere Herren de Pretis und D r Beck für den 12. Au
gust in’s Hotel Rougemont zu Gast. D r Hornig war verreist.
Der Tisch war mit prachtvollen, in drei Körben geschmackvoll
eingesteckten Rosen, auch sonst geziert, das Menu auf gelber
Seide mit schwarzen Fransen gedruckt und zwar oben der
österreichische Adler, als Braten war nur „Wild“ genannt, denn
es kamen Rebhühner, für die noch Schonzeit war, woran je
doch der anwesende Maire des Arrondissements keinen An
stoß nahm. Schon bei den ersten Gängen waren [weitere]
kleine Anspielungen auf meine Landsmannschaft [gemacht],
als aber das Ragout mit französischen und österreichischen
Fähnchen geziert aufgetragen wurde, stieg die Munterkeit im
mer höher, mein kleiner Toast gefiel, es folgten gute Erwiede
rungen, wir trennten uns sehr vergnügt erst nach Mitternacht.
Die Franzosen sprachen von Revanche, ich vertröstete sie auf
ein nächstes Jahr, da ich schon anderen Tags abreise; sie wa-
ren’s zufrieden - die Revanche unterblieb, möge auch die an
dere, oft genannte für alle Zeiten entfallen!
Reise nach München und Garmisch
Ich fuhr nach München, von da mit Freund Pecht nach Bader
see bei Garmisch, wo wir vierzehn Tage zusammen verblie
ben. Dieser Badersee ist sehr klein, aber von merkwürdig
schöner Färbung. Der Gasthof war einfach, aber rein gehal
ten, die Kost nur knapp so gut, daß ich sie durch vierzehn Tage
vertragen konnte, rings um den See hübscher Wald und als
Hintergrund eine [wehrhaft] großartige Gebirgsszenerie; es
giebt da schöne Spaziergänge [in Menge, so] nach dem eine
halbe Stunde entfernten großen Eibsen [in] einer wunderba
ren Natur, in der man sich bei ziemlicher Anspruchslosigkeit
rocht [wohl] gefallen kann. Ich war nur Pecht's Gesellschaft
wegen hergekommen, kam ein nächstes und drittes Jahr wie
der, mußte dann aber, weil die Kost noch minderer geworden
war, flüchten [auf Nimmerwiederkehr.]um kam nie wiodor. Auf
meiner Rückroiso hielt ich mich noch in Innsbruck, dann in
Ischl auf und traf am 7■. Septembef-wteder-inWieft-effViim da
moino gewohnte Tbäfigkoit wiodor aufzunohmon.
Reise nach Trouville und Paris 1879 - Besichtigung des De
pots von Baccarat, der Niederlage des Bronzefabrikanten Bar-
bedienne und der Glasfabrik Si. Louis
Ais ich im nächsten Jahre, 1879, - ich hatte wieder die Seebä
der von Trouville zu brauchen - in Paris ein paar Tage Halt
machte, besichtigte ich auch das Depot von Baccarat, wurde
aber so überkühl aufgenommen, daß ich mich gleich wieder
entfernte. Vom Direktor der Glasfabrik St. Louis, einem Mitju
ror vom vergangenen Jahre, erfuhr ich, daß Baccarat seither
nicht einen neuen Luxusgegenstand angefertigt habe, sich
wieder nur mit Massenartikeln beschäftige. Ich ging auch in
die Niederlage von Barbedienne, dem gewiß ersten Bronze-
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765 Henkelkrug; bläuliches Opalglas mit vergoldetem Schnitt und weißem
Dekor; Ornamente: nach Moritz Knab, 1885; Höhe: 25.3 cm (PSK 76)
(WZ XVII, S. 28-30: „Serie aus Opalglas mit vergoldeter Gravirung und
weißem Email. / Die Formen nach eigener Zeichnung, die Ornamente nach
Angabe ausgeführt von Moritz Knab. 1885.“)
765 Jug with handle; biuish opal glass with gilt engraving and white dec-
oration; Ornaments: after Moritz Knab, 1885; height: 25.3 cm (PSK 76)
(WZ XVII, pp. 28-30)
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